09.10.2024, 16:07 Uhr
Die deutsche Industrieproduktion stieg im August um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit deutlich stärker als die von den Ökonomen im Durchschnitt prognostizierten 0,8 Prozent. Dies ist das Ergebnis eines...
Trotz des Aufwärtstrends des Yen sei die Bewertung Japans noch immer angemessen, so Archibald Ciganer, Japanexperte bei T. Rowe Price (TRP). Zudem sollte das Gewinnwachstum japanischer Unternehmen dasjenige vergleichbarer Unternehmen weltweit höchstwahrscheinlich übersteigen.
Die Stärke des Yen ist in naher Zukunft nicht nur für die Renditen in US-Dollar förderlich, sondern stellt auch eine bedeutende Veränderung dar. Die seit drei Jahren andauernde Yen-Schwäche hat nachgelassen, und die jüngste Aufwertung widerspricht vielen Vorhersagen, die eine weitere Schwäche prophezeiten. Dies ist wichtig, denn japanische Aktienrenditen korrelieren zunehmend mit der Währungsschwäche. Ausschlaggebend ist hierbei die Tatsache, dass durch die schwache Währung das Ertragswachstum von Unternehmen angekurbelt wurde, was im Gegenzug die hochwertige Rallye auf dem Aktienmarkt zur Folge hatte, die für Japans Wirtschaft so wichtig war.
Unklarer Ausblick auf Yen
Während TRP seit Ende des Jahres 2012 die Ansicht vertrat, dass die geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Japan (BoJ) aller Voraussicht nach zu einer Schwächung des Yen führen werden, gehen die Experten heute von einem zunehmend unberechenbaren Ausblick auf die Währung aus. Der Yen stieg als sichere Anlage inmitten der Marktturbulenzen Mitte Januar und stabilisierte sich ungewöhnlicherweise noch weiter, nachdem die BoJ interveniert und die Zinssätze in den negativen Bereich abgesenkt hatte eine Massnahme, die den Yen eigentlich schwächen sollte. Dieser Wandel legt nahe, dass die heutige Volatilität neben den grundlegenden Faktoren, die wir analysieren können, erneut von der Stimmung beeinflusst wird. Die jüngste Stärke kann auch darauf hindeuten, dass der BoJ bald die Munition zur Kontrolle der Währung ausgehen wird. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wäre dies eine bedeutende Veränderung.
Die Aussichten auf einen schwachen Yen sind zunehmend ungewiss, sodass in der Zwischenzeit ein Teil des heissen Geldes aus Japan abfloss, wodurch neue Möglichkeiten geschaffen wurden. Dies gilt vor allem im Hinblick auf TRPs Überzeugung, dass sich der Markt auf eine titelspezifischere Phase zubewegt, denn das Ausmass der Marktrendite (das Beta) lässt nach und die breitere Titelstreuung (potenzielles Alpha) nimmt zu. Wenn TRP richtig liegt, kann dies ein attraktiver Zeitpunkt für Anleger sein, überzeugende Anlageideen preisgünstiger zu kaufen und von dem sehr konkreten Systemwechsel in Japan zu profitieren.
Weiterhin überdurchschnittliche Unternehmensgewinne
TRP geht nach wie vor davon aus, dass die Bewertung Japans immer noch angemessen ist und dass das Gewinnwachstum japanischer Unternehmen dasjenige vergleichbarer weltweiter Unternehmen höchstwahrscheinlich übersteigen wird. Diese Ansicht liegt vielen von TRPs heute bevorzugten Anlageideen zugrunde. Einen Vorbehalt gibt es allerdings: Eine anhaltende Währungsstärke wird a priori das erwartete Wachstum von Unternehmenserträgen beeinträchtigen.
Auch der Zustand der weltweiten Wirtschaft stellt nach wie vor einen entscheidenden Faktor für die Unterstützung des japanischen Aktienmarktes dar. Wir dürften uns an dieser Stelle noch immer in einem Umfeld des schwachen und leicht zunehmenden weltweiten Wachstums befinden, weshalb Japans beste Unternehmen einigermassen gute Ergebnisse abliefern dürften. Dies ist vor allem bei den hochwertigsten Aktientiteln der Fall, die im Januar und Februar im Zuge der beschleunigten Kapitalflucht einen starken Rückgang verzeichnet hatten.