Abschwung bei Rohstoffen nutzen

Bild: Unsplash
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Durch ein mittlerweile langanhaltendes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage befinden sich die Rohstoffe in einem Abwärtszyklus. Dabei ist gemäss Shawn Driscoll von T. Rowe Price nicht auszuschliessen, dass dieser noch mehrere Jahre andauert.

21.02.2019, 08:55 Uhr

Redaktion: ase

"Anlagen in natürliche Ressourcen boten bereits in der Vergangenheit eine wirkungsvolle Absicherung gegen Inflation bzw. Deflation", sagt Shawn Driscoll, Portfoliomanager der T. Rowe Price Global Natural Resources Equity Strategy. Da sich die Kurse der Rohstofftitel meist leicht entgegengesetzt zur allgemeinen Börsenperformance entwickeln, würden sie darüber hinaus zur Absicherung eines Aktienportfolios beitragen. Nicht zuletzt böten Rohstoffe wegen ihrer negativen Korrelation zum US-Dollar eine Währungsdiversifizierung: "Steigt der US-Dollar, stehen Gold, Öl & Co. in der Regel unter Druck. Bei fallender Währung erzielen Rohstoffe dagegen meist eine deutliche Outperformance", erklärt Driscoll.

Überangebot wegen US-Schieferöl und Produktivitätssteigerungen
Der Anstieg der Ölpreise vom Frühjahr 2016 bis Oktober 2018 habe mehrere Gründe: die weltweit starke Nachfrage nach dem Rohstoff, die Begrenzung der Fördermengen durch die OPEC, die instabile politische Lage in Nahost sowie der schwächere Dollar. Doch höhere Notierungen hätten Anreize geschafft, zusätzliche Bohranlagen in Betrieb zu nehmen und die Produktion zu steigern was schliesslich einen Preisanstieg mit sich brachte. "Zugleich befand sich der Markt seit einiger Zeit in einem weltweiten Überangebot, dessen Forcierung durch den Anstieg der US-Schieferölproduktion sowie Produktivitätssteigerungen vorangetrieben wurde", erläutert der Portfoliomanager: "Liegen die Ölpreise über dem Preis, der Produktionsanreize bietet, führt das sehr schnell zu einer Marktsättigung und der Preis sinkt auf 30 US-Dollar je Fass."

Zurückhaltende Aussichten für Ölpreis
Nach seiner Einschätzung gleiche das aktuelle Umfeld dem 20 Jahre andauernden Baisse-Zyklus der 80er und 90er Jahre. Auch das liege zum grossen Teil an der Zunahme der Produktion in den nordamerikanischen Schieferölgebieten. "Wir haben daher noch einen weiten Weg vor uns, zumal die Kostenkurve weltweit signifikant nach unten zeigt, da viele neue Offshore-Projekte selbst bei tieferen Preisen wirtschaftlich werden", meint Driscoll. Vor diesem Hintergrund sei seine aktuelle Prognose für den Verlauf des Ölpreises in diesem Jahr sehr verhalten. Die Preise für US-Rohöl oder West Texas Intermediate sieht er langfristig zwischen 40 und 50 US-Dollar je Fass.

Ausgewählte Segmente bieten noch Anlagemöglichkeiten
Trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen sei er davon überzeugt, dass der Energiesektor Anlagemöglichkeiten in ausgewählten Segmenten offeriert. Dazu würden neben integrierten Ölproduzenten mit starker Eigenkapitalbasis und Raffineriegesellschaften, die hohe Gewinnmargen versprechen, auch Versorgungsunternehmen gehören, welche in einem Niedrigzinsumfeld dauerhaft wachsen können. "Chancenreich erscheinen auch Energieerzeuger und explorer mit soliden Bilanzen sowie Vertreter der Chemie- und Metallindustrie mit starker Ausrichtung auf Elektrofahrzeuge", zählt Driscoll abschliessend auf.

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