19.11.2024, 15:00 Uhr
Der Schweizer Rückversicherer erwartet ein weltweites Prämienwachstum von 2,6 Prozent. Die Versicherungen profitierten dabei vorab von steigenden Reallöhnen und anhaltend höhere Zinsen. Vorab Lebensversicherungen...
Der durch verschiedene Grossschäden aus Naturkatastrophen in den ersten neun Monaten 2022 angefallene Verlust von Swiss Re ist mit 285 Mio. US-Dollar geringer ausgefallen als von Analysten erwartet. Die Mitte Oktober vom Konzern nach unten revidierten Aussichten bleiben bestehen.
Der Rückversicherer Swiss Re schreibt für die ersten neun Monate einen Verlust von 285 Mio. US-Dollar verglichen mit einem Gewinn im Vorjahreszeitraum von 1,26 Mrd. Grossschäden aus Naturkatastrophen, darunter des Hurricans "Ian", belasteten die Rechnung mit 2,7 Mrd. US-Dollar.
Ein schlechtes Ergebnis war erwartet worden, nachdem das Unternehmen vor einem Fehlbetrag von rund einer halben Milliarde im dritten Quartal gewarnt hatte. Der Verlust war allerdings weniger hoch als von Analysten geschätzt. Der vom Nachrichtenprotal ermittelte Konsens hatte auf ein Minus zwischen 302 und 663 Mio. hingedeutet.
Fast die Hälfte der Grossschäden stammt vom Hurrikan "Ian", der Ende September von der Karibik über Florida und South Carolina hinweggefegt ist. Hinzu kamen Hagel und Dürre in Europa, Taifune in Asien, Überschwemmungen in Australien und weitere Hurrikane in Nordamerika.
Sie trugen den Versicherungen hohe Kosten ein, die sie zum Teil an die Rückversicherer weiterreichen. Auch die Inflation, die Ukraine-Krise und die schwachen Finanzmärkte belasten Swiss Re. Von Januar bis September rutschte die Rendite auf den Kapitalanlagen von 3,0% im Vorjahr auf 1,6%.
In der Lebensrückversicherung verlief das Geschäft umgekehrt. Da verbuchte die Swiss Re einen Neunmonatsgewinn von 221 Mio. US-Dollar nach einem kleinen Verlust im Vorjahr. Die Corona-Schäden haben sich auf 608 Mio. halbiert. Bei der Erstversicherung für Unternehmen weist Swiss Re einen im Vorjahresvergleich leicht tieferen Gewinn von 356 Mio. US-Dollar aus.
Zwei der drei Geschäftsbereiche würden dieses Jahr das Finanzziel erreichen, betont das Management. "Weil der Konzern sich für weiterhin gut kapitalisiert hält, dürfen die Aktionäre trotz schwacher Ertragslage mit einer Dividende rechnen", schreibt in einer Ersteinschätzung die Anlegerzeitung "Finanz und Wirtschaft". Die Aktien der Swiss Re verloren zu Handelsbeginn 3,75% auf CHF 2.90.