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Swiss Re im Sommerquartal geschröpft

Unter anderem eine heftige Hurrikan-Saison hat Swiss Re das Geschäft verdorben. (Bild: Shutterstock.com/
simonovstas)
Unter anderem eine heftige Hurrikan-Saison hat Swiss Re das Geschäft verdorben. (Bild: Shutterstock.com/ simonovstas)

Die Swiss Re hat im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. Schuld daran ist das US-Haftpflichtgeschäft. Zudem schlugen Naturkastrophen zu Buche. Nach einer Gewinnwarnung in der vergangenen Woche war der Markt auf den Dämpfer vorbereitet.

14.11.2024, 08:43 Uhr
Versicherungen

Redaktion: awp

Von Juli bis September erzielte Swiss Re noch einen Gewinn von 102 Mio. Dollar. Vergleichszahlen zum Vorjahr legte der Traditionskonzern nach einer Rechnungslegungsumstellung nicht vor. Die Zahl ist keine Überraschung, da Swiss Re vor einer Woche eine Gewinnwarnung mit der Grössenordnung des Tauchers veröffentlicht hatte. Analysten hatten vor der Gewinnwarnung mit 835 Mio. Reingewinn im dritten Quartal gerechnet.

Damit tauchte der Reingewinn in den ersten neun Monaten auf 2,19 Mrd. Dollar. Denn die Swiss Re hat die Rückstellungen im US-Haftpflichtgeschäft (P&C Re) im dritten Quartal 2024 um 2,4 Mrd. Dollar erhöht. Die Rückstellungen betreffen Schäden aus früheren Jahren, stehen also nicht im Zusammenhang mit den Schadenereignissen der jüngsten Hurrikane in den USA. Damit belaufen sich die Aufstockungen der Rückstellungen in den ersten neun Monaten des Jahres auf insgesamt 3,1 Mrd. Dollar.

Die Aufstockungen wurden teilweise durch Auflösungen in anderen Sparten kompensiert. Dies führte im dritten Quartal zu einer Nettoaufstockung der Rückstellungen für Schäden aus früheren Jahren um 2,0 Mrd. Dollar.

Naturkatastrophen kosten 813 Mio. Dollar

Dennoch erzielte die Division Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) in den ersten neun Monaten einen Gewinn von 603 Mio. Dollar. Dabei habe die starke Performance beim Zeichnen von Rückversicherungsrisiken die Aufstockung der Rückstellungen mehr als kompensiert, hiess es.

Die Grossschäden infolge von Naturkatastrophen beliefen sich in den ersten neun Monaten auf 813 Millionen Dollar, wovon 743 Mio. Dollar auf das dritte Quartal entfielen. Dies betraf vor allem den schweren Hagelsturm im kanadischen Calgary, den Sturm «Boris» in Europa und die Hurrikane «Debby» und «Helene».

Für den Hurrikan «Milton», der im Oktober über Florida wütete, erwartet die Swiss Re derzeit Schäden von unter 300 Mio. Dollar. Diese würden das Ergebnis des Rückversicherers im vierten Quartal 2024 belasten, heisst es.

Iptiq vergrössert Verlust

Der nach der Umstellung der Rechnungslegung auf den Standard IFRS neu ausgewiesene Versicherungsumsatz der Swiss Re lag in den ersten neun Monaten bei 33,71 Mrd. Dollar.

Der geplante Ausstieg aus der 2016 gegründeten Digitalversicherungsplattform Iptiq verlaufe planmässig. Diese vergrösserte in den ersten neun Monaten wegen eines Goodwillabschreibers den Verlust auf 241 Mio. Dollar nach 182 Mio. Dollar im ersten Halbjahr.

Jahresziele gesenkt

Mit der Gewinnwarnung hat die Swiss Re ihre Jahresziele gesenkt: Neu erwartet der Konzern bei normalem Schadenverlauf im restlichen Jahr einen Reingewinn für 2024 von mehr als 3 Mrd. Dollar. Das sind 600 Mio. weniger als bisher.

Zudem erwartet die Swiss Re, dass die Sparte P&C Re den angestrebten Schaden-Kosten-Satz von weniger als 87 Prozent im Jahr 2024 aufgrund der erhöhten Rückstellungen im dritten Quartal nicht erreichen wird.

Dagegen seien die anderen beiden Sparten auf Kurs zu den Jahreszielen, hiess es weiter. So soll die Erstversicherungssparte Corporate Solutions (Corso) eine Combined Ratio von weniger als 93 Prozent erreichen. Und die Lebensparte soll einen Gewinn von rund 1,5 Mird. Dollar einfahren.

Im Dezember will Swiss Re über neue Ziele für 2025 informieren.

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