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Fondsgebundene Versicherungen unter Druck

01.07.2009, 14:58 Uhr

Im Jahr 2008 verringerten sich die Prämieneinnahmen für Lebensversicherungen in den Industrieländern inflationsbereinigt um 5,3%, in Europa gar um 11,1%. Das fondsgebundene Geschäft litt am meisten.

Gemäss der neuesten Studie der Swiss Re stieg das Prämienvolumen der Lebensversicherer 2008 weltweit zwar nominell um 2% auf 2490 Mrd. US-Dollar, inflationsbereinigt ergab sich jedoch ein Rückgang um 3,5%. Besonders schwach entwickelte sich das Lebengeschäft in Europa: Hier fielen die Einnahmen nominell um 5,8% auf 1051 Mrd. US-Dollar und real um 11,1%, in Westeuropa gar um 12%. «Verursacht wurde dies durch den Absatzrückgang fondsgebundener Produkte, die von den Turbulenzen an den Finanzmärkten schwer getoffen wurden,» betonen die Autoren der Studie. Am stärksten betroffen waren Länder mit einem hohen Anteil an fondsgebundenen Produkten mit Einmalpämie wie Grossbritannien, Italien, Frankreich und Irland. In den meisten Ländern entwickelt sich aber der Absatz von Vorsorge-, Renten- sowie traditionellen Sparprodukten besser. Deutschland zeigte sich mit einem Plus von nominell 9% auf 111 Mrd. US-Dollar recht stabil (real minus 0,1%). Hier nahm das Volumen des Vorsorge- und Rentengeschäfts dank der Erhöhung der steuerlichen Abzugsfähigkeit und der einkommenabhängigen staatlichen Zuschüsse zu den Riester-Vorsorgeprodukten zu. Der einzige grosse Markt in Westeuropa mit zweistelligem Wachstum war Spanien (+ 22% auf 39 Mrd. US-Dollar, real + 10%). Dies war zum Teil auf Sonderfaktoren zurückzuführen. In der Schweiz erhöhte sich das Prämienvolumen im Lebengeschäft um 13,4% auf 27 Mrd. US-Dollar bzw. um 2,3% auf 29 Mrd. Franken. Real ergab sich eine Stagnation.

Rückgang der Lebensversicherungsprämien möglich

Die Aussichten des Lebengeschäft im laufenden Jahr werden zurückhaltend beurteilt: «Die Finanzmärkte sind zwar noch volatil, haben sich zuletzt aber stabilisiert, wodurch der Druck auf die Preise von Finanzanlagen und Eigenkapital nachgelassen hat», meint die Studie. Weil sich die Turbulenzen an den Aktienmärkten und die eher düsteren Beschäftigungsaussichten weiterhin negativ auf den Absatz fondsgebundener Sparprodukte auswirken, ist für 2009 im besten Fall mit einem verhaltenen Wachstum oder gar mit einem Rückgang der Lebensversicherungsprämien zu rechnen. Jene Märkte werden laut den Experten von Swiss Re am stärksten betroffen sein, in denen das fondsgebundene Geschäft mit Einmalprämie einen hohen Anteil am gesamten Bestandsgeschäft hat. Der Ausblick für die Lebensversicherung bleibt mittel- bis langfristig aber positiv: «Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung erwarten wir einen Anstieg der Lebenprämien und der Anlageresultate, gerade durch die Verbesserung der Preise der Finanzanlagen. Dies wird nicht nur der Profitabilität zugute kommen, sondern auch dem Eigenkapital und der Fähigkeit zur Kapitalbeschaffung», schlussfolgern die Autoren.

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