13.12.2024, 08:36 Uhr
Der Rückversicherer Swiss Re will im kommenden Jahr den Gewinn deutlich steigern und hebt auch seine Ziele für die einzelnen Sparten an. Den Aktionärinnen und Aktionären stellt er ein deutliches Dividendenwachstum...
Bei Swiss Re kommt es auf Mitte Jahr zur Wachablösung an der Konzernspitze. Der Verwaltungsrat hat Andreas Berger per 1. Juli zum Group CEO ernannt. Er folgt auf Christian Mumenthaler, der zurücktreten wird. Analysten zeigten sich von der Nachricht überrascht.
Andreas Berger stiess im März 2019 als CEO des Bereichs Corporate Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung zu Swiss Re. Zuvor hatte er unter anderem Führungspositionen bei Boston Consulting Group, Gerling und Allianz inne.
Der 57-jährige deutsche Staatsbürger ist ausserdem Vorsitzender des Exekutivrates der International Insurance Society und Mitglied des Vorstandes von Advance, einer Schweizer Initiative für die Gleichstellung der Geschlechter in der Wirtschaft.
Berger werde mit Antritt der CEO-Stelle von seinem aktuellen Posten als CEO von Corporate Solutions zurücktreten, wobei der Auswahlprozess für einen Nachfolger bereits eingeleitet worden sei, heisst es von Seiten von Swiss Re.
Der im Juli abtretende aktuelle CEO Christian Mumenthaler ist seit Juli 2016 operativer Leiter des Rückversicherers. Er arbeitet seit 25 Jahren für Swiss Re.
Die Aktien reagierten auf die Nachricht negativ: Swiss Re verloren am Mittwoch zu Handelsbeginn 1,3 Prozent auf 113,90 Franken und waren damit Schlusslicht im wenig veränderten SMI (+0,1 Prozent).
Analysten waren irritiert. Die Ernennung eines neuen CEO komme überraschend, heisst es etwa bei der ZKB. Nach acht Jahren in der gleichen Funktion sei es aber wohl an der Zeit, dass die Arbeit von Christian Mumenthaler von einer neuen Person weitergeführt werde, um das nächste Kapitel des Unternehmens zu schreiben.
Die Analysten des US-Brokers Jefferies haben die Ankündigung «mit Erstaunen» zur Kenntnis genommen. Mumenthalers Massnahmen zur Umstrukturierung der Swiss Re hätten im Jahr 2023 jedenfalls an Dynamik gewonnen und die positiven Wirkungen daraus dürften erst ab diesem Jahr sichtbar werden, meint der zuständige Analyst. Er sei etwas besorgt, dass einige Investoren den Rücktritt negativ interpretieren könnten.
Weniger überrascht ist man hingegen bei der Bank Vontobel – dies in Anbetracht der Tatsache, dass die Rentabilität von Swiss Re in den letzten Jahren (mit Ausnahme von 2023) unter derjenigen der Konkurrenz gelegen habe.
Gut weg kommt bei Analysten derweil der designierte neue CEO Andreas Berger. Er habe eine beeindruckende Erfolgsbilanz als Chef von Corporate Solutions vorzuweisen, schreibt Vontobel. Für die ZKB hat Berger mit dem erfolgreichen Turnaround im genannten Bereich einen guten Leistungsausweis. Er sei zudem bereits seit fünf Jahren Mitglied der Geschäftsleitung und kenne die Swiss Re daher sehr gut.
In Bezug auf die aktuelle Aktienkursentwicklung kommen laut Händlern auch Gewinnmitnahmen in Frage. So hat der Titel im bisherigen Jahresverlauf (Stand Vorabend) 22 Prozent zugelegt und ist damit hinter Lonza die Nummer zwei im SMI. Der Index ist hat dieses Jahr dividendenkorrigiert um 5,6 Prozent gestiegen.