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Hohe Nachfrage nach aktuellen Marktdaten

Tommaso Porzio, Sales & Marketing Manager bei Swiss Fund Data
Tommaso Porzio, Sales & Marketing Manager bei Swiss Fund Data

Im Interview mit Fondstrends erklärt Tommaso Porzio, Swiss Fund Data AG, wie die Daten zur monatlichen Fondsstatistik erhoben werden und warum es zum Datenprovider-Wechsel gekommen ist.

23.09.2014, 14:23 Uhr

Redaktion: jod

Herr Porzio, seit April 2011 erstellt die Swiss Fund Data AG eine monatliche Statistik zum Schweizer Fondsmarkt – anfangs in Zusammenarbeit mit Lippers, nun mit Morningstar. Was war der Hintergrund für den Datenprovider-Wechsel?
Tommaso Porzio: Wir haben festgestellt, dass die Marktteilnehmer mehr und mehr nach webbasierten Tools fragen, um dynamisch aktuelle Marktdaten zu erhalten. Die ursprünglich Lösung mit Lipper war qualitativ auch hervorragend, aber leider nicht webbasiert. Der Wechsel hatte in keiner Weise mit der Qualität der Daten zu tun, sondern war ein rein „technologischer“ Entscheid. Zudem beinhaltet die Kooperation mit Morningstar auch dass wir den Detaillierungsgrad bei den auf unserer Website als Partner-Gelistete Fonds um diverse Aufteilungen ergänzen konnten um so den Anforderungen unserer mehrheitlich professionellen Website-Usern gerecht zu werden. Dies sind: Top 10 Holdings, Kosten- und Risikokennzahlen sowie diverse Sektor-Breakdowns auf Länder, Währungen, Aktien- und Obligationensektoren.

Die Marktstatistik umfasst die „Schweiz als Absatzmarkt für Fonds“ – was zählt hier alles dazu?
Die Marktstatistik beinhaltet den Teil an Assets und Flows, welcher via Schweizer Vertriebskanäle generiert wird. Sämtliche in der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen Fonds sind in dieser Statistik enthalten. Die Statistik zu den von den schweizerischen Fondsanbietern verwalteten Vermögen (Anbieterstatistik) erfasst den Gesamtbetrag der von diesen im In- und Ausland platzierten Assets und Flows von schweizerischen und ausländischen Fonds.

Sie bieten sowohl eine öffentlich zugängliche Marktstatistik als auch ein kostenpflichtiges Abonnement an. Wie unterscheiden sich hier die Angebote?
Das heutige kostenpflichtige Angebot umfasst die Marktstatistiken und Schweizer Anbieterstatistiken welche monatlich in einem PDF sowie als .xls zugestellt werden. In den XLS Dokumenten sind die Assets und Flows Daten auf Einzelfondsebene über die vergangenen fünf Jahre enthalten. Die Daten sind nach einer grossen Anzahl von mitgelieferten Stammdaten (Asset Class, Domizilland, Währung, Promoter, ETF, Retail versus Institutionelle Fonds, etc.) aggregierbar. Die PDF Files bieten auf einen Blick eine gute Übersicht über die laufenden Entwicklungen am Fondsmarkt und zeigen unter anderen auch die Top 50 in den Fonds-Subkategorien, die Top 50 Promotoren nach Asset Class, Top 50 Fonds. Wie erwähnt werden die Daten demnächst über das mit Morningstar neu entwickelte Online-Tool abrufbar sein.

Und die öffentlich zugänglichen Daten?
Sie umfassen einerseits die Statistik zur Schweiz als Absatzmarkt für Fonds. Dieses erfasst die in der Schweiz platzierte Vermögen von schweizerischen Fonds, die Vermögen der in der Schweiz zum Vertrieb bewilligten ausländischen Fonds schweizerischer Anbieter und die in der Schweiz zum Vertrieb bewilligten ausländischen Fonds ausländischer Anbieter. Sie sind eine Zusammenfassung der folgenden Typologien: Assets Under Management (in CHF millions), Market Shares (%), Estimated Net Sales (in CHF millions) jeweils auf 5 Jahre rückwirkend.

Auch die von schweizerischen Fondsanbietern verwalteten Vermögen sind allgemein zugänglich. Diese Statistik erfasst den Gesamtbetrag der von schweizerischen Fondsanbietern im In- und Ausland platzierten Vermögen von schweizerischen und ausländischen Fonds und sind auch eine Zusammenfassung der folgenden Typologien: Assets Under Management (in CHF millions), Market Shares (%), Estimated Net Sales (in CHF millions) jeweils auf 5 Jahre rückwirkend.

Sie betonen die hohe Datenqualität Ihrer Marktstatistiken. Zum Teil erhalten Sie die Daten von den Kunden mitgeteilt. Wie überprüfen Sie diese Daten?
Die Fondsanbieter speisen ihre Daten direkt über das eigens entwickelte Content-Management-System ein. Damit ist grundsätzlich gewährleistet, dass es zu keinen Datenverfälschungen kommt, denn Sie entspringen ja der Quelle. Es liegt grundsätzlich im Interesse der Kunden, dass korrekte Daten im Markt kursieren. Wenn die Daten jeweils Mitte Folgemonat in einer Rohfassung zur Verfügung stehen, vergleichen wir diese mit den Vormonatsdaten. Sollte es extreme Schwankungen geben, gehen wir dem nach und versuchen zusammen mit Morningstar (welche die Daten von uns aufbereitet), der Sache auf den Grund zu gehen.

Wenn Sie von den Anbietern keine Daten bekommen, kommt eine „komplexe Schätz-Methodik“ zum Einsatz. Wie muss man sich das vorstellen?
Die von den Fondsanbietern an uns gelieferten, realen Daten bilden die Basis für die Schätzung der restlichen Fonds. Die Schätzung erfolgt über die Kalkulation von Durchschnittsfaktoren, welche für folgende Gruppen kalkuliert werden: Schweizer Fondsanbieter vs. ausländische Fondsanbieter / Schweizer Fonds vs. ausländische Fonds sowie diverse Asset Classes (etwa Aktien, Obligationen, Geldmarkt oder Alternative). Die so eruierten Durchschnittswerte werden anschliessend auf sämtliche Fonds appliziert, welche keine Daten liefern.

Wie gross ist der Anteil der geschätzten Daten?
Zur Zeit können wir davon ausgehen, dass rund 60% der Daten direkt über unser System oder durch an uns mitgeteilte Faktoren berechnet werden. Somit fallen die restlichen 40% in die Schätz-Methodik.

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