24.10.2024, 09:42 Uhr
Im September zogen sich viele Anleger aus den Geldmarktfonds zurück. Die Rückzüge wurden nur zum Teil in Obligationen und Aktien investiert, sodass der Schweizer Fondsmarkt per Saldo einen Nettomittelrückfluss...
Die Kurseinbussen an den Aktienmärkten und Mittelrückzüge durch die Anleger reduzierten das in der Schweiz platzierte Vermögen der in der Statistik erfassten Anlagefonds im ersten Quartal 2008 um 32.4 Mrd. CHF bzw. 5.5% auf 560.1 Mrd. CHF. Gemäss Swiss Fund Data wirkten sich die Turbulenzen an den Finanzmärkten am stärksten auf die Aktienfonds aus, deren Vermögen auf den tiefsten Stand seit dem vierten Quartal 2005 zurückfiel.
Im ersten Quartal 2008 zogen die Anleger insgesamt 2.1 Mrd. CHF aus den Aktienfonds zurück. Dieser Betrag liegt deutlich unter den im Vorquartal ausgewiesenen Abflüssen und ist ein Indiz dafür, dass Fondsanleger bei den teilweise stark reduzierten Kursen kaum mehr zu einem stärkeren Abbau ihrer Engagements bereit waren. Indessen reduzierten die tieferen Börsenkurse den Marktwert der Anlagen der Aktienfonds um 20.9 Mrd. CHF. Als Folge dieser Einflüsse ging das Vermögen der in dieser Kategorie zusammengefassten Fonds seit Jahresbeginn um 23 Mrd. CHF bzw. 13.0% zurück.
Aufgrund der Unsicherheit an den Finanzmärkten zogen die Anleger in den letzten drei Monaten insgesamt auch 1.7 Mrd. CHF aus den Anlagestrategiefonds zurück. Zudem mussten vor allem Produkte mit einem höheren Aktienanteil Kursverluste auf ihren Anlagen hinnehmen. Damit reduzierte sich das Gesamtvermögen dieser Fondskategorie um 11.5 Mrd. CHF bzw. 8.5%.
Wie bereits in den vorangegangen zwei Quartalen bauten die Anleger ihre Investitionen in Obligationenfonds stärker als in anderen Fondskategorien ab. Eindeutige Schwerpunkte von Mittelrückzügen aus bestimmten Währungen oder Schuldnerkategorien lassen sich nicht ausmachen. Wertveränderungen der Fondsvermögen sowie die Wechselkurseinflüsse bei der Umrechnung der Fremdwährungen in Schweizerfranken hielten sich weitgehend die Waage. Mit 116.5 Mrd. CHF lag das Gesamtvermögen der Obligationenfonds Ende März 2008 praktisch wieder auf dem Stand von Ende 2004. Diese Entwicklung dürfte teilweise darauf zurückzuführen sein, dass den Anlegern im festverzinslichen Bereich heute eine grosse Auswahl an Instrumenten zur Verfügung steht, die zusätzlich eine Partizipation an der Börsenentwicklung ermöglichen.
Erneut investierten die Anleger in erheblichem Umfang und in allen wichtigen Währungen neue Mittel in Geldmarktfonds. Dabei dürfte es sich zum Teil um Umlagerungen aus anderen Fondskategorien handeln, denn erfahrungsgemäss sind Geldmarktfonds beliebte Instrumente für ein temporäres Parkieren von Anlagekapitalien in Phasen erhöhter Unsicherheit. Mit 83.8 Mrd. CHF liegt das Vermögen dieser Fonds 18.2% über dem Stand von Ende 2007. Die Renaissance dieser Fonds veränderte auch die Rangliste der in der Schweiz am meisten verbreiteten Fonds. Unter den ersten sieben Produkten befanden sich Ende März 2008 fünf Geldmarktfonds Mitte 2007 waren es erst deren zwei. Vor allem die auf Anlagen in Euro fokussierten Fonds erzielten eine erfreuliche Performance und profitierten von der festen Tendenz dieser Währung.
Weitere Mittel flossen auch den seit Ende April 2007 in einer separaten Kategorie zusammengefassten Fonds für alternative Anlagen zu. Zudem können diese Fonds beachtliche Wertsteigerungen ausweisen. Ihr Vermögen erhöhte sich erneut deutlich um 1.8 Mrd. CHF bzw. 10%.
Demgegenüber reduzierte sich das Vermögen der Kategorie Andere Fonds um -4.9 Mrd. CHF bzw. 9.8%. Verantwortlich dafür sind vor allem Fonds für Wandel- und Optionsanleihen sowie für die steuergünstige Altersvorsorge, die ihr Vermögen u.a. auch in Aktien anlegen. Zu etwa gleichen Teilen verteilen sich die Einbussen bei diesen Produkten auf Mittelrückzüge durch die Anleger sowie Kursverluste auf den Anlagen.
Ab Januar 2008 hat sich der Kreis der in der Statistik unter Immobilienfonds erfassten Fonds erheblich erweitert und deren Aussagekraft deutlich erhöht. Indessen sind die für diese Fondskategorie ausgewiesenen Angaben einstweilen nicht mit den Vorjahren vergleichbar. Ihr Vermögen entwickelte sich in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres in einer relativ engen Bandbreite. Als Ergänzung zu den inländischen Fonds haben schweizerische Grossbanken im Ausland Immobilienfonds mit einer international ausgerichteten Anlagepolitik aufgelegt und vertreiben diese Produkte erfolgreich auch ausserhalb der Schweiz. Insgesamt beträgt das im Ausland in Immobilienfonds schweizerischer Anbieter investierte Vermögen rund 10 Mrd. CHF Das Gesamtvermögen der Immobilienfonds erreicht somit über 26 Mrd. CHF.
Allein im Monat März 2008 verminderte sich das in der Schweiz platzierte Vermögen der in der Statistik erfassten Fonds um 13.7 Mrd. CHF bzw. 2.4%. Dabei folgten die von den einzelnen Fondskategorien ausgewiesenen Vermögensveränderungen weitgehend den für das ganze Quartal kennzeichnenden Trends.