21.02.2024, 15:36 Uhr
Die Swisscom hat Sunrise wegen eines Mobilfunk-Mitbenutzungsvertrags auf einen Schadenersatz von 90 Millionen Franken verklagt. Die Klage wurde bereits im Januar 2023 eingereicht, wie aus dem Geschäftsbericht des...
Die Aktien des Telekommunikationsunternehmens Sunrise eröffnen in der Schweiz über den Erwartungen des Konzernchefs. Der gute Start hatte sich in den USA abgezeichnet.
Sunrise ist nun offiziell zurück an der Schweizer Börse. Mit einem Eröffnungskurs von 44,75 Franken je Aktie ist der Telekomanbieter in den ersten Handelstag an der Schweizer Börse SIX gestartet. Damit ergibt sich für das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von gut 3,19 Milliarden Franken.
Sunrise-Chef André Krause läutete die traditionelle Börsenglocke und strahlte über beide Ohren, als der Eröffnungskurs auf der Leinwand eingeblendet wurde. Er selber hatte mit einem tieferen Eröffnungskurs gerechnet, wie er der Nachrichtenagentur AWP sagte.
Schon am Vortag hatten die Hinterlegungsscheine von Sunrise an der US-Technologiebörse Nasdaq um 6,2 Prozent auf 48,00 Dollar zugelegt. Damit erreichte Sunrise eine Marktkapitalisierung von 3,4 Milliarden Dollar.
Es ist einer der grössten Börsengänge weltweit. Nur die Börsengänge von Lineage in den USA (5,1 Milliarden Dollar) und von der Midea Group in China (4,0 Milliarden Dollar) waren noch grösser. In der Schweiz läge Sunrise damit deutlich vor dem Hautpflegespezialisten Galderma, dessen Börsengang im März knapp 2,3 Milliarden Franken auf die Waage brachte.
Bei Sunrise gibt es zwei Aktienkategorien. Die bisherigen Liberty-Aktionäre erhalten eine A-Aktie von Sunrise für 5 Aktien von Liberty Global. Nur die A-Aktien von Sunrise mit dem Tickersymbol «SUNN» werden an der Schweizer Börse kotiert. Sie werden voraussichtlich fünf Handelstage nach der Kotierung in den breiten Börsenindex SPI aufgenommen. Das ist am nächsten Freitag, dem 22. November.
Daneben gibt es eine zweite Aktienkategorie B mit zehnfacher Stimmkraft. Diese bleibt zum Grossteil im Besitz der Liberty-Bosse John Malone und Mike Fries, die damit zu gut einem Viertel am Schweizer Konzern beteiligt sind.
Die Sunrise-B-Aktien werden nicht an der Börse kotiert. Besitzer dieser B-Titel können ihre Aktien im Verhältnis 1:10 in A-Aktien von Sunrise tauschen. Insgesamt sind 68'759'702 Sunrise Aktien der Klasse A und 25'977'316 Sunrise Aktien der Klasse B im Umlauf.
Mit dem Börsengang wird Sunrise unternehmerisch wieder in die Freiheit entlassen. Das Schweizer Unternehmen wird operativ vom US-Kabelnetzgiganten getrennt. Um die Verschuldung von Sunrise zu senken, investiert Liberty 1,2 Milliarden Franken.
Ganz nabelt sich Sunrise auch künftig nicht vom Mutterkonzern ab. So bleiben noch Geschäftsbeziehungen bestehen. «Dank verschiedener Dienstleistungsverträge wird Sunrise weiterhin von der Partnerschaft mit Liberty Global profitieren», hatte es am Kapitalmarkttag im September geheissen. Zudem bleiben die Liberty-Bosse John Malone und Mike Fries Grossaktionäre und haben damit einen grossen Einfluss.