31.10.2024, 10:36 Uhr
Die Aktien von SoftwareOne stürzen nach einer Gewinnwarnung im frühen Handel ab. Nun soll ein neuer CEO helfen.
An der Generalversammlung vom 18. April soll entschieden werden, ob der Verwaltungsrat komplett ausgewechselt wird oder nicht.
Bei SoftwareOne stehen entscheidende Tage bevor. In einem Brief versucht Verwaltungsratspräsident Adam Warby noch einmal, die Aktionärinnen und Aktionäre zur Teilnahme an der GV vom 18. April in Luzern zu bewegen. Dort soll entschieden werden, ob der Verwaltungsrat komplett ausgewechselt wird oder nicht.
Nach den Plänen des Verwaltungsrates sollen Präsident Warby sowie die übrigen zur Wiederwahl anstehenden Mitglieder gewählt werden. Zudem empfiehlt der Verwaltungsrat die Wiederwahl von Daniel von Stockar und Andrea Sieber als Vertreter der Gründeraktionärsgruppe.
Die Gründeraktionäre um Daniel von Stockar, René Gilli und Beat Curti wollen derweil den Verwaltungsrat abwählen und damit den Weg für eine Übernahme der Gesellschaft freimachen. Einzig Daniel von Stockar soll im Verwaltungsrat bleiben und auch dessen Präsidium übernehmen.
Neu für den Verwaltungsrat als unabhängiges Mitglied vorgeschlagen wird überdies Till Streichert. Dieser wird auch von den Gründungsaktionären unterstützt. Streichert steht aber nur zur Verfügung, wenn der Verwaltungsrat unabhängig bleibt und von Stockar nicht zum Präsidenten gewählt wird.
Wie VRP Warby in dem Brief nun nochmals betont, ist seiner Ansicht nach «ein ausgewogener Verwaltungsrat im besten Interesse aller Beteiligten». Dies gelte auch für diejenigen, die einen Verkauf des Unternehmens bevorzugen würden. Er betont: «Wir haben unsere Bereitschaft erklärt, einen solchen Verkauf innerhalb eines angemessenem Zeitabstands zu prüfen.»
Hintergrund dieser Aussage ist, dass sich die Gründungsaktionäre bekanntlich für eine komplette Neuwahl des Verwaltungsrates ausgesprochen hatten, weil dieser ein Übernahmeangebot von Bain Capital für SoftwareOne abgelehnt hatte.
Wie Warby weiter schreibt, könnte «ein völlig neuer Verwaltungsrat ohne aktuelle Kenntnisse des Geschäfts und des Marktes aber Schwierigkeiten haben, das für die Aktionärinnen und Aktionäre beste Resultat zu erreichen, und er wäre von Natur aus in einen Konflikt verwickelt, wenn es darum ginge, alle Optionen sorgfältig gegeneinander abzuwägen.» Es bestehe daher ein «erhebliches Risiko», dass ein völlig neuer Verwaltungsrat die Situation des Unternehmens destabilisieren würde.
Der aktuelle Verwaltungsrat als Gesamtgremium betont zudem seine Loyalität gegenüber allen SoftwareOne-Aktionären. «Wir sind weiterhin bereit, jedes Kaufangebot zu prüfen und zu empfehlen, das eine faire Wertoption für alle Aktionäre darstellt und eine angemessene Transaktionssicherheit bietet.»