30.09.2024, 11:20 Uhr
Die thailändische Central Group hat das operative Geschäft der Warenhauskette Globus vollständig übernommen. Die Zukunft der Globus-Immobilien ist aber noch offen.
Die Arbeiten am Prestige-Bau von René Benko stehen still, weil Signa offene Rechnungen nicht zahlt. Nun erwägt Klaus-Michael Kühne laut Handelsblatt, das Hochhausprojekt zu übernehmen.
Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne prüft derzeit die Übernahme des Hochhausprojekts Elbtower in seiner Geburtsstadt Hamburg, wie das Handelsblatt berichtet.
Das mit Baukosten von 950 Millionen Euro geplante Hochhaus ist die derzeit grösste Baustelle des kriselnden Handels- und Immobilienimperiums Signa, das von dem österreichischen Milliardär René Benko gegründet wurde. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme brachten den Konzern in Schieflage und führten am Freitag zur Insolvenz der Tochter Signa Real Estate Management Germany. In der Gesellschaft sind neben Premiumimmobilien von Benko auch Geschäfte wie die Entwicklung des Elbtowers gebündelt.
Kühne habe mit der Hansestadt erste Verhandlungen geführt, berichtet das Handelsblatt mit Berufung auf Insider. «Die sind schon recht weit in den Gesprächen», sagte er.
Die Stadt hat ein grosses Interesse daran, dass das Projekt nicht als Bauruine das Stadtbild verschandelt. Das mit 245 Meter Höhe geplante Bauprojekt war noch vom früheren Hamburger Bürgermeister und heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf den Weg gebracht worden.
Im Falle des Nichteinhaltens vereinbarter Meilensteine zum Baufortschritt sind zunächst Strafzahlungen fällig, die Stadt verfügt aber auch über umfangreiche Eintrittsrechte in bestehende Planungs- und Bauverträge. Allerdings erst im Jahr 2028. Ein Jahr später könnte der Senat von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch machen.
Dass Kühne oder ein anderer möglicher Käufer so lange warten müsste, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Würde nach der Insolvenz von Signa REM auch die für die Entwicklung des Elbtowers gegründete Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG in die Zahlungsunfähigkeit rutschen, dürfte es im Interesse des Insolvenzverwalters sein, das Projekt schnell zu veräussern.