20.07.2020, 11:31 Uhr
Das Vermögen der in der Statistik von Swiss Fund Data und Morningstar erfassten Anlagefonds nahm im Vergleich zum Vormonat Mai um 1,6% zu. Die Nettomittelzuflüsse betrugen 1,9 Mrd. Franken.
2008 gilt als ein Jahr der Extreme. Auch die Hedge Funds haben stark gelitten. Der Tiefpunkt sollte nun erreicht sein, sodass 2009 mit einer langsamen Erholung gerechnet werden kann. An einer Medienkonferenz in Zürich informierte die Swiss Funds Association (SFA) über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Hedge Funds.
Das vergangene Jahr hat für alle Anlageklassen weltweit starke Einbrüche gebracht: Rohstoffe -62.2%, weltweite indirekte Immobilienanlagen -58.4%, Aktien -45.3%, Funds of Hedge Funds -20.8%, Unternehmensanleihen -13.4%, einzig Regierungsanleihen wiesen eine positive Performance von über 10% aus.
Hans-Jörg Baumann, CEO Swiss Capital Group und Vorsitzender des SFA-Fachauschusses Alternative Investments, ging auf die Performance der Hedge Funds 2008 ein und gab einen Ausblick auf das laufende Jahr: Volatilität und Korrelation waren mit wenigen Ausnahmen in der Finanzmarktkrise im zweiten Halbjahr 2008 sehr hoch. Es geht nun vor allem darum, das Vertrauen in das Funktionieren der Finanzmärkte, die Anlageinstrumente als auch in die Anlagestyle wieder aufzubauen, da offensichtlich Performanceziele in der Krisenphase nicht erreicht wurden und in der Folge auch Liquiditätserwartungen klar nicht erfüllt wurden.
Gemäss Stephen C. Smith, Leiter Liquid Alternatives Credit Suisse, hat der Madoff-Betrug zudem eine zusätzliche Verunsicherung bei den Investoren bewirkt. In seinem Referat betonte er die Bedeutung einer sorgfältigen Due Diligence und erläuterte dabei, dass nur 12% des Misserfolgs bei Hedge Funds auf Business Risiken oder eine Kombination verschiedener Risiken zurückgeführt werden können. Bedeutend sind sowohl die Investitions- als auch die operationellen Risiken, welche der eigentlichen Strategie- und Investitionsumsetzungs-Überprüfung zuzuordnen sind.
Zurzeit beträgt das von Hedge Funds verwaltete Vermögen 1029 Mrd. USD. Wir glauben, dass für die Hedge-Funds-Industrie der Tiefpunkt der Krise erreicht ist und langsam eine Erholung einsetzen wird. Die Neubewertung von Vermögenswerten erfolgt mit hoher Geschwindigkeit über den Markt und ist bei verschiedenen Anlagen bereits sehr weit fortgeschritten, so dass aktive Anlagestyle, welche vorwiegend bei Hedge-Fund-Managern vorzufinden sind, bereits in absehbarer Zeit ein attraktives Performancepotenzial erwarten lassen, sagte Hans-Jörg Baumann.
Regulierung
In der Schweiz sind die zum öffentlich Vertrieb zugelassenen schweizerischen und ausländischen onshore Hedge Funds sowohl auf der Stufe Manager als auch auf der Stufe Vehikel adäquat beaufsichtigt. Ein noch wie vor offenes Anliegen, das wir bereits im Rahmen des Masterplans Finanzplatz Schweiz eingebracht haben, bleibt die erweiterte Möglichkeit der Beaufsichtigung der Vermögensverwaltertätigkeit in der Schweiz. Wir hoffen, dass diese Regulierungslücke, die nur in der Schweiz besteht, bald geschlossen wird, erklärte Dr. Matthäus Den Otter, Geschäftsführer SFA.
Weil sich einige in der Schweiz zum Vertrieb zugelassene Funds of Hedge Funds mit zahlreichen Rücknahmen konfrontiert sahen und viele Zielfonds gleichzeitig zu ausserordentlichen Massnahmen wie Side Pockets Zuflucht nahmen, kam es zu Liquiditätsengpässen. Daher beantragte die SFA bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) die Zulassung von Side Pockets. Sie sind eine Notmassnahme, die nur unter bestimmten Bedingungen und im Interesse aller Anleger angewendet werden darf. Die FINMA hat diesem Begehren grundsätzlich zugestimmt. Damit diese Lösung, dort wo sie für die Anleger besser sein kann als die Suspendierung, auch zur Anwendung gelangen kann, steht die SFA mit der Aufsichtsbehörde in Kontakt, so Dr. Matthäus Den Otter.