"Sarasin European Solar Power Index" lanciert

20.11.2007, 09:49 Uhr

Bis 2018 sinken die Kosten zur Vermeidung von Kohlendioxid (CO2) durch Solarenergie gegen null und sie ist dann günstiger als konventioneller Strom oder Wärme. Wie die Bank Sarasin & Cie AG in ihrer neuesten und fünften Studie zur Solarindustrie berechnete, könnten im Jahr 2030 durch die Solarenergie rund drei Gigatonnen CO2 eingespart werden. Währenddessen läuft die Solarzellenproduktion ungebremst weiter und legt kräftig zu: 44% betrug das Wachstum gegenüber dem bereits starken Vorjahr. Für den Rest des Jahrzehnts prognostiziert die Bank Sarasin für die Photovoltaik jährliche Zuwachsraten von 50%. Um Anlegern Zugang zu diesem attraktiven Wachstumsmarkt zu geben, wurde der "Sarasin European Solar Power Index" lanciert.

Die Bank untersucht in ihrer neusten Studie „Solarenergie 2007 ”” Der Höhenflug der Solarindustrie hält an“ die aktuellen Marktverhältnisse und -aussichten im Bereich der Solarenergie respektive der drei Anwendungsgebiete Photovoltaik (PV), Solarthermie und solarthermische Kraftwerke. Spezielles Augenmerk richtet der Studienautor Dr. Matthias Fawer auf die Schlüsselthemen Poly-Siliziumversorgung, Preis- und Nachfrageentwicklung, Ausbau der Dünnschichttechnologie sowie Internationalisierung der Märkte.

Hohes Potenzial zur Vermeidung von CO2

Durch die aktuelle Klimadebatte rückt die Frage nach dem Reduktionspotenzial von CO2 und den diesbezüglichen Vermeidungskosten der einzelnen solaren Energietechnologien ins Zentrum des Interesses. Die Sarasin-Studie widmet sich dieses Jahr erstmals diesem wichtigen Thema und zeigt auf, dass die Solarenergie einen beträchtlichen Beitrag zur CO2-Minderung liefern könnte. „Ich erwarte, dass im Jahr 2030 rund 20% oder drei Gigatonnen CO2 von den zusätzlich prognostizierten 14 Gigatonnen CO2 durch die Solarenergie vermieden werden können“, unterstreicht Studienautor Dr. Matthias Fawer das enorme Potenzial. Der Grossteil (50%) kann durch die Wärmeerzeugung mit Solarkollektoren eingespart werden. Zurzeit liegen die CO2-Vermeidungskosten aller Solartechnologien zwar deutlich über den Preisen, zu denen heute CO2-Emissionszertifikate gehandelt werden (20 – 40 EUR/t). Das Potenzial zur Kostenreduktion ist jedoch bei allen drei Energien gross. Die Bank Sarasin prognostiziert, dass allen voran die Solarthermie (ab 2018), gefolgt von der Photovoltaik (ab 2021) und den solarthermischen Kraftwerken (2025) keine CO2-Vermeidungskosten mehr verursachen werden.

Ungebremster Ausbau der Produktionskapazitäten

Weltweit hat die Solarzellenproduktion im 2006 nochmals von 1,74 Gigawatt (GW) auf über 2,5 GW (+44%) zugenommen. Die PV-Industrie entwickelt sich damit von einem Nachfrage- zu einem Angebotsmarkt. Erfolgreiche Unternehmen wie Q-Cells, Suntech Power, First Solar oder SunPower werden dieses Jahr gegenüber 2006 mit hohen Zuwachsraten in ihren jeweiligen Produktionskapazitäten aufwarten. Im Gleichschritt mit dem Anstieg der Solarzellenproduktion haben sich die Aktienkurse der Solarunternehmen entwickelt: In den ersten drei Quartalen legte der PPVX-Index – ein Index aus 30 Solartiteln – um 95% zu. Erfreulicherweise haben sich die Perspektiven des weltweiten PV-Marktes weiter verbessert, da einige Hürden wie der Siliziumengpass oder fehlende Förderprogramme weggefallen sind. Für 2010 erwartet die Bank Sarasin bei jährlichen Wachstumsraten von 50% weltweit eine neu installierte PV-Leistung von 8,25 GW.

Anlaufschwierigkeiten bei PV-Produzenten in China

In den letzten zwei Jahren traten neue chinesische Akteure auf den PV-Markt. Einige (Suntech, Yingli Green Energy und LDK Solar) haben den Gang an die Börse gewagt und sich Kapital gesichert, welches in neueste Anlagen für den Kapazitätsausbau investiert wird. Die diesjährige strategische Beurteilung der PV-Unternehmen durch die Bank Sarasin führt allerdings noch keine chinesischen Unternehmen unter den Top Ten. Die fehlende Erfahrung macht sich in Qualitätsmängeln bemerkbar. Die Standortvorteile können diese Unternehmen noch nicht nutzen und auch die Rohstoffsicherung bleibt für sie eine Herausforderung. Mit einem überdurchschnittlichen Wachstum gegenüber dem Vorjahr sind die USA, Spanien, Italien und Korea betreffend PV-Installationen auf dem Vormarsch und konnten – im Gegensatz etwa zu Deutschland und Japan – nochmals zulegen.

China absorbiert 74% aller Solarkollektoren

Weltweit wurden 2006 mit 17 GW thermischer Energie rund 24% mehr Solarkollektoren installiert als im Vorjahr. Rund drei Viertel davon gehen auf das Konto von China. Der europäische Solarthermiemarkt entwickelte sich ebenfalls sehr positiv und ist 2006 um 45% gewachsen. Dominiert wird der Markt von Deutschland, Österreich, Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich. Der Schweizer Markt entwickelte sich um 33% und wird dank dem diesjährigen Parlamentsentscheid für eine kostendeckende Einspeisevergütung aller erneuerbaren Energien endlich ebenfalls eine neue Dynamik entfalten können. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin weltweit ein jährliches Wachstum von 25%, das von China und den Schwellenländern angetrieben wird.

Attraktives Investment

Um Anlegern eine einfache, diversifizierte Anlage in europäische Solarunternehmen zu ermöglichen, wurde der "Sarasin European Solar Power Index" lanciert. Europa ist Weltmarktführer in der Solartechnologie und der Index beinhaltet deshalb gleichgewichtet die elf besten europäischen Solartitel. Der Index deckt alle drei Anwendungsgebiete der Solarenergie, d.h. die PV, die Solarwärme und solarthermische Kraftwerke ab und erfasst die gesamte Wertschöpfungskette dieser Technologien vom Solarsilizium, über Wafer, Zellen und Module bis hin zum Betreiben von Solaranlagen.

Langfristprognose für den weltweiten PV-Markt

Nach einem eher zurückhaltenden Wachstum im 2006 sind im 2007 wieder grössere Mengen an Solarsilizium auf den Markt gekommen und die Verfügbarkeit aller Zwischenprodukte bis zum fertigen Produkt hat zugenommen. Dadurch wird sich die Situation dieses Jahr wie auch im 2008 auf dem Solarsiliziummarkt entspannen. Für 2010 erwartet die Bank Sarasin basierend auf dieser Ausgangslage eine weltweit neu installierte PV-Leistung von rund 8,25 GWp.

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