Fondsmanager setzen auf Gold und Cash

09.06.2008, 10:29 Uhr

Viele Manager von Asset Allocation-Fonds flüchten nach dem verlustreichen ersten Quartal 2008 in Cash und Rohstoffe inklusive Gold. Alle drei Unterkategorien von Asset Allocation-Fonds (dynamische, ausgewogene und defensive Mischfonds) entwickelten sich gemäss einem neuen Sektor-Update von Standard & Poor’s Fund Services negativ.

Dynamische Mischfonds, welche bis zu 100% in Aktien investieren können, verloren im ersten Quartal 2008 durchschnittlich 7.9%, gegenüber einem Plus von 5.7% im Jahr 2007. Die bis zu 85% in Aktien investierenden ausgewogenen Mischfonds verloren 7.5% (2007: + 5.2%), während die defensiv gemangten Mischfonds, mit einem Aktienanteil bis zu 60%, ein Minus von 5.2% (2007: +2.7%) verzeichneten.

Aufgrund ihres hohen Aktienanteils haben die sehr aktiv gemanagten Fonds im ersten Quartal 2008 wie erwartet am schlechtesten abgeschlossen. In sämtlichen Regionen (USA, Euroland, UK, Japan, Pazifik, globale Schwellenländer) wurden Verluste registriert. Eine der wenigen Anlageklassen mit positiven Renditen waren Gold- und Bergbauaktien. Positive Renditen konnten auch mit Staatsanleihen (US-Schatzbriefe, UK Staatsobligationen, Deutsche Bundesemissionen) erwirtschaftet werden, während die Unternehmensanleihen, insbesondere diejenigen im Finanzbereich, negativ tendierten. High Yield Corporate Bonds wurden von den sich ausweitenden Risikoprämien so stark getroffen wie seit Jahren nicht mehr.

Irina Schoenberg, Analystin bei Standard & Poor’s Fund Services, erklärt, dass einige defensive Fondsmanager Gold als Absicherung gegen die Inflation einsetzten und eine Vorliebe für Cash entwickelten. Schoenberg stellt zudem fest, dass auch Unternehmensanleihen vermehrt wieder als attraktive Anlageklasse eingestuft wurden. Sie untermauert diese Feststellung anhand des von S&P mit einem AAA bewerteten Jupiter Merlin Income Portfolio Fund, der verstärkt in Gold Fonds und in physisches Gold als Absicherung gegen die Inflation investierte. Zudem kaufte er Anteile des in Pfund Sterling gehandelten Thames River Global Bond Fund, um von der Währungsaufwertung profitieren zu können.

Auch der von S&P mit einem AA bewertete und von David Jane verwaltete M&G Investment Funds – Cautious Multi Asset Fund – investierte in Gold und baute im Februar 2008 Positionen im Schroder Alternative Solutions Agricultural Fund auf. Während der Fondsmanager Gold als „sicheren Hafen“ in unsicheren Märkten betrachtet, profitiert er durch die Investition in den Agrarfonds von der erhöhten weltweiten Lebensmittelnachfrage, die insbesondere von China getrieben wird. Jane hat im ersten Quartal 2008 den Aktienanteil auf 40% des Gesamtvolumens reduziert und hält zudem 18% Liquidität.

Auch auf Cash, jedoch nicht auf Gold, setzt Patrick Armstrong vom Insight Investment Diversified Target Return Fund. Dieser von S&P mit einem A bewertete Fund-of-Funds hielt Ende März 37% Cash, reduzierte die liquiden Mittel jedoch auf derzeit 20%. Gleichzeitig erhöhte Armstrong die Gewichtung von Absolute Return Equity Funds von 11% auf 21%, da er Aktien gegenüber negativ eingestellt ist. Seiner Ansicht nach sind die Gewinnschätzungen viel zu hoch.

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