07.10.2024, 17:55 Uhr
Im dritten Quartal 2024 kletterten sowohl die Preise für Einfamilienhäuser sowie die der Eigentumswohnungen. Im Jahresvergleich verzeichneten die Einfamilienhäuser in den Zentren und in urbanen Regionen die...
Der tiefe Ölpreis macht Russland laut Gregor Holek von Raiffeisen Capital Management zu schaffen. Dafür lockt ein günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis bei russischen Aktien.
Nach dem Abschuss des russischen Su-24-Bombers über der Türkei im November 2015 büsste der Moskauer Leitindex MICEX, der bis dahin seit Jahresbeginn weit über 30% zugelegt hatte, rund 8% ein. Russland reagierte daraufhin mit umfassenden Sanktionen gegenüber der Türkei und verliert damit einen wichtigen Markt, denn die Türkei ist mit 35% nicht nur ein wichtiges Gastransitland, sondern auch ein wichtiger Gasabnehmer. Das droht die ohnehin hohe Inflation noch mehr anzukurbeln. Kein Wunder, ist nach dem Einbruch der Wirtschaftsleistungen im Jahr 2015 um rund 3,5% bis 4% für 2016 ein Nullwachstum zu erwarten.
Ein weiteres kritisches Thema wird das Budgetdefizit sein, das aktuell durch Rücklagen finanziert wird und so kaum mehr als zwei Jahre aufrechterhalten werden kann. Danach bleiben nur Ausgabenminimierung oder Steuererhöhungen. Bereits Ende 2015 wurden die Ausfuhrzölle auf Öl und Ölprodukte gesenkt, während die Steuern auf gefördertes Erdöl angehoben wurden. Die sinkenden Ausfuhrzölle auf Rohöl und Ölprodukte sollen einen Anreiz zum Export setzen und durch eine Staffelung dazu beitragen, dass die Raffinerieindustrie in Russland wächst. Putin selbst hat unlängst eingeräumt Der Ölpreis von 50 Dollar je Barrel, welcher für das Budget 2016 zugrunde gelegt wurde, ist zu optimistisch, was bedeuten könnte, dass Russland seinen Haushalt korrigieren muss. Positiv sehen die Analysten von Raiffeisen RESEARCH, dass das Angebot der Nicht-OPEC-Staaten 2016 das erste Mal seit acht Jahren um 0,6 Mio. FpT (Fass pro Tag) zurückgehen dürfte.
Attraktive Dividendenrenditen
Was für russische Aktien spricht, sind neben einem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis auch hohe Dividendenrenditen. Russische Unternehmen zahlten 2015 Dividenden von mehr als USD 15 Mrd. an ihre Aktionäre. Auch 2016 bleiben viele Dividendenrenditen weiterhin sehr attraktiv, Gazprom beispielsweise rechnet in 2016 mit 7%. Ein wichtiger Investitionsfokus von Raiffeisen Capital Management liegt darum auf Unternehmen mit hoher Dividendenrendite, zum Beispiel Vorzugsaktien im Ölsektor, wie Surgutneftegaz, Tatneft und Gazpromneft. Ferner werden russische Detailhändler bevorzugt. Das ist einer der wenigen Sektoren, in dem es in Russland derzeit hohes Wachstum gibt und der im historischen Vergleich günstig bewertet ist - insbesondere, wenn man auf die Ergebnisprognose 2016 schaut. Besonders interessant sind unter anderem die Einzelhandelskonzerne Magnit, Lenta und x5 Retail zu erachten.
Das exzellente Stock Picking von Raiffeisen Capital Management hat in 2015 den Unterschied gemacht - bis Mitte Dezember hat der Raiffeisen-Russland-Aktienfonds mit einer Brutto-Performance von +24,14% seinen Vergleichsindex (MSCI Russia 10/40, net div reinv +15,85%) deutlich hinter sich gelassen.