18.12.2024, 08:38 Uhr
Raiffeisen-Schweiz-Chef Heinz Huber nimmt bereits zum Jahreswechsel seinen Hut. Ab Juli soll er Präsident der Graubündner Kantonalbank (GKB) werden.
In den Industrieländern wird die Bevölkerung immer älter. Diese Entwicklung eröffnet laut einer Raiffeisen-Studie neue Anlagechancen, insbesondere für die Branchen Gesundheit, Finanzen und Automation.
In der westlichen Welt steigt die Lebenserwartung kontinuierlich. Seit 1950 ist sie in der Schweiz im Schnitt um 15 Jahre angestiegen – für Frauen von 71,1 auf 85,7 Jahre, für Männer von 66,6 auf 81,6 Jahre. Das heisst, die Lebenserwartung hat sich in den vergangenen gut 70 Jahren jährlich um zweieinhalb Monate erhöht. Gleichzeitig nimmt die Geburtenrate seit Jahren ab, was zu einer zunehmenden «Überalterung» der Bevölkerung führt.
Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind laut Raiffeisen «vielfältig und komplex». Der Wandel tangiert Wirtschaft und Gesellschaft und beeinflusst das künftige Wirtschaftswachstum, die Inflation und die Zinsen.
Konkret profitieren besonders drei Branchen von der steigenden Lebenserwartung: Gesundheit, Finanzen und Automation. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Raiffeisen Schweiz. So kaufen ältere Menschen mehr Medikamente und gehen häufiger zum Arzt. Gewinner an der Börse sind Pharma-, Medizinal- und Biotechfirmen. «Das Umsatzwachstum der Unternehmen im Gesundheitssektor ist mehr als doppelt so hoch wie das Wachstum der Gesamtwirtschaft», kommentiert Matthias Geissbühler von Raiffeisen Schweiz.
Aber auch der Finanzsektor selbst boomt laut Geissbühler. Die ältere Generation sei oft vermögend und lasse ihr Geld von Banken verwalten. Davon profitierten die Finanzinstitute.
Schliesslich werde sich mit der bevorstehenden Pensionierung der Babyboomer auch der Fachkräftemangel verschärfen. Die fehlenden Stellen könnten künftig von Robotern und künstlicher Intelligenz übernommen werden - jedenfalls arbeiten derzeit viele Technologieunternehmen an solchen Lösungen. Auch dieser Trend dürfte anhalten.
Auch geographisch zeichneten sich Veränderungen ab: Nach dem bisherigen Fokus auf die Industrieländer rückten die Schwellenländer immer mehr in den Anlegerfokus. Denn viele Länder Afrikas und Asiens wiesen eine junge und wachsende Bevölkerung auf, die die Wirtschaft ankurbeln könnte. «Anlegerinnen und Anleger sollten ihren geografischen Horizont erweitern und einen Teil ihrer Aktienquote entweder direkt in den Emerging Markets oder indirekt in Unternehmen mit einem hohen Umsatzanteil in den Schwellenländern investieren», empfiehlt Geissbühler.