Fixed Income: Mit höherer Flexibilität erfolgreich im Niedrigzinsumfeld

Noch muss man eher mit sinkenden als mit steigenden Zinsen rechnen. Daher sollte ein Fixed-Income-Portfolio auch weiterhin in der Duration "long" sein. (Bild: Doubletree Studio/Shutterstock.com)
Noch muss man eher mit sinkenden als mit steigenden Zinsen rechnen. Daher sollte ein Fixed-Income-Portfolio auch weiterhin in der Duration "long" sein. (Bild: Doubletree Studio/Shutterstock.com)

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld stellt Anleihe-Investoren vor immer grössere Herausforderungen. Nachdem klassische Fixed-Income-Strategien 2019 noch von den weiter gesunkenen Zinsniveaus profitieren konnten, ist der Puffer gemäss ODDO BHF Asset Management nun aufgebraucht.

28.11.2019, 14:57 Uhr

Redaktion: lek

Für Investoren in traditionellen Fixed-Income-Produkten stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, wie sie sich für die Zukunft positionieren sollen. Gemäss ODDO BHF Asset Management handelt nicht nur das Staatsanleihesegment im Durchschnitt zu negativen Renditen, auch für Unternehmensanleihen nähert sich der aktuelle Kreditzyklus dem Ende. Da klassische Benchmark-Produkte per Definition mit positiver Duration "long" sind und Bonitätsrisiken aufweisen, würde ein Anstieg der Zinsen oder eine Ausweitung der Risikoaufschläge zwangsläufig zu Kursverlusten führen.

Hier bedarf es laut ODDO BHF AM neuer Konzepte mit höherer Flexibilität. Zum einen in Bezug auf die Anleihesegmente, in die je nach Marktlage investiert wird (bspw. Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Nachranganleihen, etc.), zum anderen in Bezug auf die eingegangene Duration als auch der möglichen Absicherungsmechanismen gegen steigende Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen.

So lässt sich innerhalb solcher flexiblen, auf einen absoluten Return fixierten Konzepte die Duration des Portfolios durch entsprechende Derivate bei Bedarf in Richtung Null oder sogar ins Negative steuern. Damit sei der Anleger von Zinsänderungsrisiken isoliert, könnte aber gleichzeitig möglicherweise noch von den Renditeaufschlägen von Unternehmensanleihen oder auch Staatsanleihen der Peripherie profitieren, meint ODDO BHF AM.

Der Vermögensverwalter warnt jedoch, dass eine Zinsabsicherung durchaus teuer ist und daher nicht per se eingesetzt werden sollte. Solange sich kein nachhaltiger Trend steigender Zinsen etabliere, sollte ein Fixed-Income-Portfolio auch weiterhin in der Duration "long" sein. Systembasierte Risikomodelle helfen hierbei, sich etablierende Zinstrends frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig eine Absicherungsstrategie für das Portfolio aufzusetzen. Aufgrund des weit fortgeschrittenen Kreditzyklus rückt für ODDO BHF AM auch die Kreditselektion wieder verstärkt in den Fokus, insbesondere bei Emittenten des High Yield-Segments. Insbesondere in diesem Marktsegment waren zuletzt vermehrt "idiosynkratische Events" zu verzeichnen.

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