20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Ein florierendes Geschäft mit Medikamenten bei Diabetes und gegen Fettleibigkeit hat dem Pharmahersteller Novo Nordisk im dritten Quartal deutlich mehr Gewinn beschert. Allein in diesem Jahr verteuerte sich die Aktie um 50 Prozent.
Unter dem Strich legte der Überschuss im Jahresvergleich um 56 Prozent auf 22,5 Milliarden dänische Kronen (rund drei Milliarden Euro) zu, wie das Unternehmen mitteilte. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Das Unternehmen hatte bereits Mitte Oktober Indikationen für das dritte Quartal bekannt gegeben und seine Prognose für das Gesamtjahr erhöht.
Im dritten Quartal steigerte Novo Nordisk den Erlös wechselkursbereinigt um 38 und nominal um 29 Prozent auf 58,7 Milliarden Kronen. Vor allem in den USA sprangen die Umsätze kräftig an. Dort profitiert der Konzern von einer starken Nachfrage nach seinem Appetitzügler Wegovy und Diabetes-Medikament Ozempic. Letzteres soll auch beim Abnehmen helfen. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um ein Drittel auf 26,9 Milliarden Kronen. Analysten hatten mit weniger Umsatz und Gewinn vor Zinsen und Steuern gerechnet.
Erst jüngst wurde der dänische Pharmahersteller dank seines Blockbuster-Medikaments Ozempic optimistischer für das laufende Jahr. Die Erlöse sollen um 32 bis 38 Prozent zulegen, zuvor hatte der Konzern ein Wachstum von 27 bis 33 Prozent angepeilt. Beim operativen Gewinn rechnet der Konzern mit einem Plus von 40 bis 46 Prozent. Hier war das Management in seiner früheren Prognose von 31 bis 37 Prozent ausgegangen. Bei beiden Werten rechnet Novo Nordisk Wechselkursschwankungen heraus.
Die Aktie des Unternehmens befindet sich vor allem wegen des Wegovy-Hypes seit einiger Zeit auf einem Höhenflug. Nach der Anhebung der Prognose Mitte Oktober hatte der Kurs mit 742 Kronen sein bisheriges Rekordhoch erreicht. Das Niveau konnte das Papier zwar nicht halten, lag aber zuletzt mit knapp 688 Kronen nur knapp darunter. Seit Ende 2022 verteuerte sich die Aktie um 50 Prozent.
In den vergangenen fünf Jahren zog der Börsenwert des Unternehmens um fast 400 Prozent auf mehr als drei Billionen Kronen oder umgerechnet rund 415 Milliarden Euro an. Das dänische Unternehmen hat vor einigen Wochen den Luxusgüterhersteller LVMH als wertvollsten Konzern Europas abgelöst.