11.04.2025, 09:09 Uhr
Der Pharmakonzern will in den USA in den nächsten fünf Jahren insgesamt 23 Milliarden Dollar in den Ausbau der Produktion und der Forschung investieren. Novartis dürfte damit auf die Zolldrohungen der US-Regierung...
Erneute Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump gegen die Pharmaindustrie setzten die Branche an der Börse unter Druck. Zu den grössten Verlierern gehören Novartis und Roche.
Der europäische Pharma-Index brach am Mittwoch um 4,6 Prozent auf 948,04 Punkte ein und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Die Aktien des französischen Pharmakonzerns Sanofi sanken um fast fünf Prozent, die deutschen Unternehmen Bayer und Merck büssten rund 3,5 Prozent ein.
In der Schweiz gingen die Papiere von Roche und Novartis auf Talfahrt und gaben zeitweise mehr als sechs Prozent ab. Zuvor hatten bereits die Aktien von indischen Pharmaunternehmen deutliche Einbussen verzeichnet - Indien ist ein wichtiger Medikamentenhersteller, etwa ein Drittel der Exporte gehen in die USA.
Trump hat am Dienstag angekündigt, dass die USA bald einen «bedeutenden» Zoll auf Pharmaimporte verhängen werden. Bei einer Veranstaltung des National Republican Congressional Committee sagte Trump, der Zoll solle Pharmaunternehmen dazu bewegen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Bislang sind Arzneimittel von den neuen Zöllen der US-Regierung noch ausgenommen.
Doch bereits in der vergangenen Woche hatte ein US-Regierungsvertreter erklärt, dass Trump weitere Zölle auf Halbleiter, Pharmazeutika und möglicherweise wichtige Mineralien plant. Trump selbst hatte die Pharmabranche aufgefordert, in den USA «wieder durchzustarten» – andernfalls drohten hohe Steuern.
Die Pharmaindustrie warnt unterdessen vor Folgen für die Patientenversorgung und den Wirtschaftsstandort. 2023 beliefen sich die Arznei- und Pharmaproduktexporte der EU in die USA nach Angaben von Eurostat auf rund 90 Milliarden Euro.