19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Petri Niininen, Portfolio Quantitative Analyst bei Nordea Asset Management, erklärt was die Niedrigzins-Politik für die Anleger bedeutet und ob Investoren die eigene Investmentstrategie überdenken sollten.
Nach den positiven Erträgen der letzten Jahre sind nun die Langzeit-Erwartungen etwas gedämpfter. Die bisherige Niedrigzins-Politik führt zu geringeren Renditen bei Staats- und Unternehmensanleihen. Petri Niinien, geht der Frage nach, was dies für Anleger bedeutet.
Für Anleger auf der Suche nach neuen Ertragsquellen können Alternative Investments interessante Möglichkeiten bieten, glaubt der Experte. Nach einer Phase negativer Erträge im zurückliegenden Jahrzehnt dürften Rohstoffe in den kommenden zehn Jahren besser abschneiden, allerdings weiterhin auf moderatem Niveau und mit hoher Volatilität. Immobilien weisen eine geringere Volatilität auf, globale REITs dürften jedoch in den nächsten zehn Jahren niedrigere Erträge erwirtschaften als in der Dekade zuvor. Alternative Anlagen neigen zudem dazu, weniger liquide zu sein.
Historische und erwartete Erträge pro Anlageklasse
"Die Suche nach Renditequellen hat bei vielen Investoren dazu geführt, dass sie ihren Investmentansatz überdenken", erklärt Niininen. Eine Lösung kann sein, Anlagenerträge systematisch in die zugrunde liegenden Risikoprämien aufzuschlüsseln. Anleger können dann Erträge generieren, indem sie auf genau die Ertragsfaktoren setzen, die nicht mit ihren bestehenden Portfolios oder generell mit den Märkten korrelieren.
Risikoprämien für mehr Diversifikation
Es gibt auch Risikoprämien, die sich nachhaltig in den Märkten zu halten scheinen, meint Niinien. So hätten sowohl wissenschaftliche Studien als auch die Praxis gezeigt: Value-Aktien entwickeln sich besser als Wachstums-Titel, die jüngsten Gewinner schlagen die Verlierer und Hochzins-Anlagen schneiden tendenziell besser ab als niedrig verzinste. Diese Risikoprämien werden als Value-, Momentum- und Carry-Prämien bezeichnet.
Niininen führt aus: "Anleger können einen Risikoprämien-Ansatz mit ihrem bestehenden Portfolio kombinieren, um ihre Erträge zu verbessern und das Risiko im Portfolio zu reduzieren. Dabei geht es nicht darum, das Portfolio einfach in die Richtung von beispielsweise Value-Aktien zu drehen." Vielmehr können Anleger damit auch unerwünschte Risiken beseitigen, sich auf jene Risikoprämien fokussieren, die derzeit robust sind, und das Portfolio in Einklang mit dem derzeitigen Wirtschaftsregime bringen. Der Risikoprämienansatz umfasst alle Anlageklassen, die einem Anleger unterschiedliche Renditetreiber bieten. So können Risikoprämien Anlegern dabei helfen, ihre Portfolios besser zu diversifizieren.