19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Ein günstig bewertetes Portfolio mit Unternehmen, die stabile Erträge erwirtschaften, bietet einen guten Inflationsschutz, sagte Asbjorn Trolle Hansen an einer Nordea-Veranstaltung in Zürich.
Die hohe Inflation ist an den Finanzmärkten das dominierende Thema. Gelingt es den Notenbanken mit steigenden Zinsen die Wirtschaft abzukühlen, ohne sie in eine Rezession zu treiben? Asbjorn Trolle Hansen, Head Multi Asset bei Nordea Asset Management wies an einer kürzlichen Präsentation in Zürich darauf hin, dass die Massnahmen zwar wirkten, aber nicht so schnell: "Man kann Inflation nicht in zwei Monaten stoppen." Man könne aber in den USA am Kernindex für Ausgaben des Eigenbedarfs (PCE) bereits einen Rückgang der Inflation auf 4-5% erkennen. Im Gegensatz zum Konsumentenpreisindex (CPI) misst der PCE einen aktuellen Warenkorb und damit die Reaktion der Konsumenten, während der CPI-Warenkorb nur alle zwei Jahre angepasst wird. Neben den Güterpreisen, die während und nach Corona durch die starke Nachfrage zulegten, da die Konsumenten auf das eigene Zuhause eingeschränkt waren, haben sich die Nachfrage und damit auch die Preise für Dienstleistungen erst allmählich erholt, da Ausgaben für Reisen oder Restaurants lange nicht möglich waren.
Die Notenbanken haben aber nicht nur die Preisentwicklung von Gütern und Dienstleistungen, sondern vor allem die Löhne im Visier: "Das FED will mit den Zinserhöhungen erreichen, dass die Unternehmen Mitarbeiter entlassen, um die Lohn-Preis-Spirale zu brechen," sagte Hansen. Aktuell ist die Beschäftigungslage in den USA noch immer sehr gut. Sichtbar seien die Massnahmen aber bereits im Immobilienmarkt, in welchem die Finanzierung mit den gestiegenen Hypothekarzinsen schwieriger geworden sei und die Hauspreise zurückkämen.
Obwohl eine gewisse Wirkung der Zinserhöhungen in der Wirtschaft sichtbar sei, rechnet Hansen damit, dass die Notenbanken weiter restriktiv bleiben werden. In den USA dürften die FED Funds Rates gemäss den Projektionen des FOMC 2023 nochmals um rund 0.5% steigen, bevor sie wieder zurückgehen. "Das FED will nicht in die Falle wie in den 70er Jahren tappen, als man die Inflation schon besiegt geglaubt hatte, und sie umso stärker zurückkam", sagte Hansen.
Wie sollte man sich also in einem inflationären Umfeld positionieren? Hansen empfiehlt auch hier einen Blick zurück in die 1970er Jahre, einer langen Periode mit sehr hoher Inflation. Aktien mit stabilen Erträgen wie Coca Cola oder Johnson&Johnson verfügten über die notwendige Preismacht und konnten die Erträge real über die gesamten Inflationsperiode deutlich erhöhen. Waren sie gleichzeitig ein gutes Investment? "Nein", sagt Hansen, "denn sie waren die FAANGs ihrer Zeit und mit PEs von bis 40 bis 50 war ihre Bewertung viel zu hoch". Neben den stabilen Erträgen müsse eben auch die Bewertung stimmen.
Stabile Erträge liefern im Portfolio des Nordea 1 Global Stable Equity Fund heute vor allem Unternehmen aus den Sektoren Gesundheit, Kommunikation, IT und Konsumgüter. "Wir setzen dabei auf Unternehmen mit einer moderaten Bewertung. Das sind vielfach Firmen, die der Markt in den letzten Jahren verschmäht hat, weil sie nur ein Wachstum von 3% aufwiesen." Während die 12-Monats-Forward-PEs der im MSCI World vertretenen Unternehmen im Jahr 2021 auf über 20 anstiegen, betrugen sie im Stable Equity Portfolio nicht mehr als 14 und liegen heute unter 12.