19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Anleger sollten sich mit defensiven Infrastrukturanlagen gegen einen drohenden Abschwung wappnen, meinte Steve Carroll an einer Nordea-Präsentation in Zürich.
Der Ausbau der weltweiten Infrastruktur ist ein wichtiger Faktor der modernen Gesellschaft. Sie gehört wie selbstverständlich zu unserem Alltag dazu; wir benützen den Zug, telefonieren und brauchen fliessendes Wasser. Vor allem die Nachfrage nach schnelleren und leistungsfähigeren Datenverarbeitungssystemen für die Telekommunikation ist ungebrochen hoch und wird auch in Zukunft gefragt bleiben.
Wer über den weit fortgeschrittenen Wirtschaftszyklus und die hohen Aktienbewertungen beunruhigt ist, soll deshalb jetzt auf defensive Infrastrukturanlagen setzen, meinte Steve Carroll, Manager des Nordea 1 – Global Listed Infrastructure Fund an einer Präsentation in Zürich. Sie sind der ideale Schutz gegen den Abschwung. In den vergangenen 20 Jahren machten kotierte Infrastrukturtitel nur 60% der Abwärtsbewegung des Marktes mit, nahmen aber zu 80% an den Upside-Bewegungen teil.
Dies schlug sich entsprechend in der Performance der Infrastrukturaktien nieder, die mit rund 8% pro Jahr 3% über der Performance von globalen Aktien lag. "Infrastrukturunternehmen sind ideal für Anleger, die auf vorhersehbare Erträge angewiesen sind. Aufgrund der langfristigen Verträge sind die Erträge transparent und weitgehend gesichert", sagte Carroll. Infrastruktur-Unternehmen bieten nicht nur eine Dividendenrendite von 3 bis 4%, sondern sind mit einer Verschuldung von 30% auch sehr konservativ finanziert.
Investitionen in die Infrastruktur sind deshalb lukrativ, weil die Märkte eine konstante Nachfrage haben. Die Verträge sind langfristig ausgelegt und die Entwicklung der Märkte ist vorhersehbar. Nordea sieht die Stärken in der Verlässlichkeit und Stabilität der Anlagen in Infrastruktur-Fonds. Global listed infrastructure funds haben langfristig eine höhere Rendite im Vergleich zu anderen Bonds und Aktien. Zudem führt die Allokation von kotierten Infrastrukturunternehmen zu einer Diversifikation des Portfolios und reduziert das Risiko bei einer niedrigen Korrelation zu den meisten klassischen Anlagen, ist Steve Caroll überzeugt.
Der weltweite Markt für Infrastrukturanlagen umfasst 370 kotierte Unternehmen mit einer Kapitalisierung von 3.9 Billionen US-Dollar, wobei 58% der Kapitalisierung von Unternehmen aus Nordamerika bestritten werden. Kotierte Infrastrukturunternehmen werden zurzeit gegenüber dem Privatmarkt mit Discounts von rund 20% gehandelt, was gemäss Carroll zur weiteren Attraktivität beiträgt. "Die Unternehmen im Portfolio weisen zudem ein Ertragswachstum von 10 bis 12% aus und das Dividendenwachstum liegt sogar noch darüber."
Zu den Bereichen mit den grössten Wachstumsraten gehört die Kommunikations-Infrastruktur, die von den stetig wachsenden Datenvolumen profitiert. Carroll setzt in diesem Bereich auf Crown Castle, welche rund 40'000 Mobilfunkantennen in den USA betreibt. Auch der Bereich Energie hat laut Carroll grosses Potenzial, da in den nächsten Jahrzehnten eines der grössten Investitionsprogramme den Umbau der Energieversorgung auf nachhaltige Quellen betrifft.
Nicht zuletzt ist in den Industrieländern die gesamte Verkehrs-Infrastruktur in die Jahre gekommen. Strassen, Eisenbahnen und Flughäfen benötigen hohe Summen zum Unterhalt und zur Erneuerung. Eines der Unternehmen, das davon profitieren wird, ist das französische Unternehmen Vinci, welches weltweit Flughäfen baut und betreibt und in Frankreich rund 12'000 Kilometer Mautstrassen unterhält.