19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Die Aktien von europäischen Banken wurden von der Corona-Pandemie hart getroffen und haben sich nur zum Teil erholt. Interessanter ist hingegen die Kreditseite, meint Jacob Topp, Manager der Nordea European Financial Debt Strategie.
Aktien von europäischen Banken machten in den vergangenen Wochen einen Sprung nach oben. Allerdings haben sie sich noch lange nicht von ihren Tiefständen erholt, in die sie nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie abgetaucht waren. «Der Markt beurteilt Bankaktien so, als wären wir aktuell in einer Finanzkrise wie 2008. Allerdings befinden wir uns heute nicht in einer Finanz-, sondern in einer Wirtschaftskrise», meint Sebastien Galy, Senior Makrostratege von Nordea Asset Management. Seit der Finanzkrise hat die ECB bei den Banken höhere Kapitalanforderungen durchgesetzt. «Zusätzlich wurde ihnen bis im Oktober untersagt, Dividenden auszuschütten, die jetzt ebenfalls in den Bilanzen stehen bleiben. Das ist natürlich schlecht für die Aktionäre, aber gut für die Obligationäre», kommentiert Galy.
«Für Kreditinvestoren im Finanzsektor ist dies das beste Umfeld, das man sich vorstellen kann», sagt Jacob Topp, Manager der Nordea European Financial Debt Strategie. «Die Banken wurden in den letzten Jahren immer sicherer und damit auch die Coupons auf ihren Schulden.» Topp ist allerdings vorsichtig bei Coco-Bonds: Neben Dividenden und Boni seien auch die Ausschüttung der Coupons auf Cocos gefährdet, sollte ein wirtschaftlicher Abschwung eintreten.
Banken sind Teil der Lösung
Die Coronakrise trieb die Spreads der Kredite im Finanzsektor in den vergangenen Monaten nach oben. «Was die Renditeaussichten angeht, stehen wir auf dem Stand von 2012, als wir die Strategie gründeten», meint Topp, «mit dem Unterschied, dass die Banken heute nicht Teil des Problems sind, sondern der Lösung». Denn Banken stehen im Zentrum der wirtschaftlichen Aktivität. Sobald sich der Aufschwung abzeichnet, profitiert das Finanzsystem.
Was Topp allerdings als Kreditinvestor noch besser gefällt als Banken, sind Versicherungen. «Sie sind besser kapitalisiert und profitabler als Banken. Und vor allem verfolgen sie ein langfristiges Geschäftsmodell, das auf Wahrscheinlichkeiten beruht.» Corona wird die Versicherungen zwar treffen, zum Beispiel durch die Ausfälle von Grossveranstaltungen oder auch indirekt auf den Verlusten auf den Anlagen. Aber Versicherungen sind sich laut Topp gewohnt, mit schwarzen Schwänen umzugehen, so dass die Auswirkungen überschaubar bleiben werden. «Unser Vertrauen in Versicherungen ist in den letzten Monaten sogar gestiegen. Insgesamt bin ich für den europäischen Kreditsektor für die kommenden Monate sehr optimistisch», sagt Jacob Topp.