19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Viele Länder in Lateinamerika stehen nach der Krise stabiler da als manche Industriestaaten. Wer jetzt in die Aktienmärkte der Region investiert, kann längerfristig mit einer überdurchschnittlichen Performance rechnen. Das sagt Roberto Nemr, Fondsmanager des Nordea 1 Latin American Equity Funds.
Im 2009 werden viele Industriestaaten eine ausgeprägte Rezession mit einem schrumpfenden BIP durchlaufen. In Lateinamerika sind die Voraussetzungen deutlich besser. Roberto Nemr, Fondsmanager des Nordea 1 Latin American Equity Funds: "Selbstverständlich spüren auch die Staaten Lateinamerikas die globale Wirtschaftsabschwächung. Mit einem zu erwartenden BIP-Wachstum von bis zu 3% steht Lateinamerika aber im Vergleich mit den Industrienationen ausserordentlich gut da."
Die solidesten Fundamentaldaten weisen die Staaten Brasilien, Chile und Mexiko aus, wo der Nordea 1 Latin American Equity Fund hauptsächlich investiert. "Diese Länder zeichnen sich durch eine anziehende Nachfrage auf den Binnenmärkten, eine diversifizierte Wirtschaft und ein solides Bankensystem aus." Von der Entschuldungswelle, welche viele andere Volkswirtschaften momentan belastet, ist in Lateinamerika wenig zu spüren. Die Banken sind von den Turbulenzen, die von der Immobilienblase ausgegangen sind, isoliert. Ausserdem lassen die Zinsniveaus in Lateinamerika viel Spielraum im Hinblick auf eine Ankurbelung der Wirtschaft zu. Mit 13.75% hat Brasilien momentan die höchsten Leitzinsen der Welt. "Ich gehe davon aus, dass wir Ende des Jahres einen Leitzins zwischen 10 und 11% haben", sagt Nemr.
Lateinamerika ist mehr als Rohstoffe
In den vergangenen Jahren konnten die Aktienmärkte Lateinamerikas vor allem durch ihre starke Rohstoffgewichtung punkten. Mehr als 50% des MSCI Brazil-Index' werden von Unternehmen aus dem Rohstoffumfeld repräsentiert. Trotz tiefen Rohstoffpreisen bleibt für Fondsmanager Nemr Lateinamerika für Aktienanlagen aber höchst interessant. "Rohstoffe sind für Brasilien zwar wichtig, aber lediglich 11% des brasilianischen BIPs stammen von Unternehmen aus dem Rohstoffumfeld", erklärt er. "Die lateinamerikanischen Märkte werden in Zukunft auch von anderen Sektoren, beispielsweise von der inländischen Konsumnachfrage, getrieben. Die Anleger müssen einfach auf die richtigen Branchen und Titel setzen."
Nemr: "Plus 20% im 2009"
Unter den guten Wachstumsvoraussetzungen dürften sich die lateinamerikanischen Aktienmärkte überdurchschnittlich entwickeln. "Ich rechne in diesem Jahr mit einem Plus von 30% an der brasilianischen Börse, 20% in Chile und 15% in Mexiko", so Nemr. Der Nordea 1 Latin American Equity Fund konzentriert sich auf Unternehmen im Einzelhandel sowie Finanz-, Infrastruktur-, Konsum- und Kommunikationssektor. "Mexiko spielt auf dem Markt für spanischsprachige Medien mittlerweile eine dominante Rolle. Davon werden Medienunternehmen wie Televisa profitieren", sagt Nemr. Im Telekommunikationsbereich habe aufgrund der geringen Mobilfunkverbreitung der Netzbetreiber América Móvil grosses Wachstumspotenzial. Mittelfristig setzt Nemr auch wieder auf Rohstofftitel wie Ultrapar, Vale oder Petrobras.