19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Das Börsenklima ist trübe, die Kaufbereitschaft gedämpft. Steht ein Bärenmarkt bevor, oder ist die Talsohle bereits erreicht? Niemand weiss es. Eine Kombination von "Value" und "Quality" sowie ein Hauch von "Low Risk" ist für Nordea Asset Management die aktuell beste Positionierung im Aktienportfolio.
Die jüngste Umfrage von Bank of America Merryll Lynch unter Fondsmanagern zeigt, dass die Stimmung extrem negativ ist. Die liquiden Mittel sind überduchschnittlich hoch, was oft ein sicheres Zeichen dafür ist, dass die Marktstimmung übermässig negativ geworden ist und zumindest temporär eine Wende oder zumindest ein Bärenmarktrally bevorsteht. Das Sentiment und die Positionierung der Anleger deuteten darauf hin, dass das Schlimmste langsam überstanden sein könnte, sagt Sébastien Galy, Senior Macro Strategist von Nordea Asset Management.
Was wird in der nächsten Marktphase der Schwerpunkt sein? "Sicherlich werden sich einige Tech-Werte, diejenigen mit hoher Qualität, stärker als der Rest erholen, aber die grosse Mehrheit der Anleger wird wahrscheinlich Unternehmen bevorzugen, die Value und ein stabiles Ertragsprofil bieten", meint Galy. Insgesamt aber ratet er vor einer zu forschen Exponierung ab und empfiehlt, bis sich der Nebel an den Aktienmärkten zu lichten beginnt, eine Mischung verschiedener Anlagestile.
Während nach der Vielzahl von Schocks das Schlimmste mindestens für erste vorüber zu sein scheint, sei mit Nachwirkungen unterschiedlicher Intensität und Dauer zu rechnen, schränkt der Nordea-Stratege ein. "Wir sehen, wie sich die steigende Inflation in enttäuschenden Unternehmensgewinnen niederschlägt, da die weniger wohlhabenden Verbraucher nicht bereit oder in der Lage sind, die steigenden Kosten zu tragen. Hinzu kommt noch der Druck auf die Lieferketten", führt Galy aus
Die Vergangenheit lehre, dass sich in dieser Phase des Konjunkturzyklus festverzinsliche Wertpapiere unterdurchschnittlich entwickeln, während Aktien weniger klare Muster aufweisen. Die Verschuldung, so Galy, sei das grosse Problem, obwohl es niemand wahrhaben wolle. Das sei einer der Gründe, und nicht der geringste, weshalb sich der Finanzmarkt noch nicht stabilisiert habe.
Eine Mischung von Anlagestilen ist immer sinnvoll und, wie Galy beont, in der momentanen Situation mit erhöhter Unsicherheit besonders angeraten, ein Portfolio zu schützen, bis sich sich mit einer gewissen Verlässlichkeit abzeichnet, wohin der nächste Schritt geht.
Ein Stil funktioniere gut, wenn er einen wirtschaftlichen Mechanismus und die Mode des Marktes vorwegnimmt, sagt er. "In einer Zeit grösserer wirtschaftlicher und finanzieller Unsicherheit sind in der Regel Vermögenswerte mit geringem Risiko bzw. Value-Werte und Qualität, wenn sie denn nicht zu teuer ist, gefragt." Geht man etwas tiefer, sei es bei einer Mischung der Stile "Low Risk", "Value" und "Quality" sinnvoller, diejenigen Firmen wegzulassen, die sich schon nahe an der Überalterung befinden, ergänzt er.
Indem man das Universum der gemischten Stile erweitere, steige die Chance, komplexere Chancen zu erkennen, "die beim einfachen Backtesting nicht offensichtlich sind, aber durch eine rigorose Analyse erkennbar werden." Insbesondere bei einem Ausverkauf an den Märkten böten "Low Risk"-Titel aus naheliegenden Überlegungen einen wirksamen Schutz.
Falls die Konjunktur wieder anzieht, entwickeln sich Qualitätsunternehmen mit vernünftiger Wachstumsperspektive überdurchschnittlich. Ein wichtiger Aspekt. Eine Kombination von "Value" und "Quality" sowie einem Hauch von "Low Risk", wie sie bei flexiblen Anlagestrategien oft zu finden ist, sei eine gute Möglichkeit, die aktuell getrübte Phase des Finanzmarktes zu überstehen und sich auf die nächste, bessere, vorzubereiten.