Europäische Aktien mit Rückenwind

Tom Stubbe Olsen, Manager des Nordea 1 - European Value Fund.
Tom Stubbe Olsen, Manager des Nordea 1 - European Value Fund.

Tom Stubbe Olsen, Manager des Nordea 1 - European Value Fund, sieht zahlreiche Effekte, die sich positiv auf die Gewinnsituation europäischer Unternehmen auswirken können.

13.05.2015, 14:45 Uhr

Redaktion: cw

Seit dem Beginn des QE-Programms der EZB hat sich der Fokus wieder vermehrt auf die europäischen Aktienmärkte verlagert. Tom Stubbe Olsen, seit über 16 Jahren Manager des Nordea 1 - European Value Fund, sieht Rückenwind für Unternehmen in Europa. Das QE-Programm hat den Euro geschwächt, was die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen verbessert. "Wichtiger als dieser Effekt ist allerdings der Rückgang der Oelpreise," meint Olsen. Im Gegensatz zu den USA ist Europa Nettoimporteur von Oel und Gas und tiefere Energiepreise wirken sich positiv auf die Ertragslage aus. "Bei den Erträgen besteht noch Potenzial nach oben. In den vergangenen drei Jahren haben die Gewinne der europäischen Unternehmen stagniert". Im Vergleich zu den USA hinkt auch das Wirtschaftswachstum in Europa hinterher.

Die Aktienmärkte in Europa sind im Vergleich zu den USA noch moderat bewertet. So liegt das Shiller-PE in Europa nur knapp über dem langfristigen Mittelwert von 16, in den USA hingegen deuten ein Shiller-PE von 27 gegenüber 20 im langjährigen Mittel auf eine Überbewertung hin.

Olsen verfolgt einen reinen Bottom-Up Ansatz bei der Auswahl unterbewerteter Unternehmen mit hoher Kapitalrendite, wie er an einer Präsentation in Zürich ausführte. Interessant seien Firmen in einer Umstrukturierungphase, die mittelfristig eine höhere Ertragskraft verspreche, sowie zyklische Qualitätstitel, die Wettbewerbsvorteile aufweisen, aber bei den Investoren gerade unbeliebt sind. Dazu gehören laut Olsen zurzeit viele Energie- und Versorgungsunternehmen.

Zurzeit hat das Portfolio ein Übergewicht bei grosskapitalisierten Unternehmen und solchen aus dem nordischen Raum. Olsen ist auch in der Schweiz in Titel wie ABB, Novartis, Richmond und Swatch investiert. Er sieht zudem wieder Chancen in Italien, wo Reformen langsam in Gang kommen. So hat er kürzlich eine Position an Anima, dem grössten unabhängigen Vermögensverwalter Italiens erworben.

Seit Olsen für den Nordea 1 - European Value Fund verantwortlich zeichnet, hat der Fonds eine Performance von 281% erzielt, gegenüber 129% des MSCI Europe. Dies entspricht einer annualisierten Outperformance von 3,3%.

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