04.10.2023, 09:49 Uhr
Die GAM-Aktionärsgruppe Newgame hat mit einem Übernahmeangebot für einen Teil der Aktien ihre Position deutlich ausgebaut.
Insgesamt beliefen sich die verwalteten Vermögen per Ende September auf 64,9 Milliarden Franken, wie GAM mitteilte. Mitte Jahr hatten sie noch bei 68,0 Milliarden und Ende 2022 gar noch bei rund 75 Milliarden gelegen. Derweil wurde die angekündigte Vereinbarung zur langfristigen Finanzierung mit dem neuen Ankeraktionär Rock Investment (Newgame) abgeschlossen.
Die Anlageperformance sei allerdings «nach wie vor stark», heisst es in der Mitteilung. Per Ende September hätten 82 Prozent der in GAM-Fonds verwalteten Vermögen in den letzten drei Jahren ihre Benchmarks übertroffen. Per Ende Juni seien es sogar 90 Prozent gewesen.
Weiter teilte GAM mit, dass der Verkauf des Drittfonds-Geschäfts, Fund Management Services (FMS), an die Carne Group gut voran komme. In diesem Bereich gingen die Vermögen von 46,1 Milliarden auf 44,7 Milliarden Franken zurück, wobei der Rückgang zur Hälfte auf Abflüsse und zur Hälfte auf die Marktperformance/Wechselkurse zurückzuführen war.
GAM hat bekanntlich seit ein paar Wochen einen neuen Hauptaktionär. Es handelt sich um eine Gruppe um den französischen Investor Xavier Niel (Rock Invest/Newgame), die nach einem Teilübernahmeangebot mittlerweile gut 27 Prozent an GAM hält. Wie GAM in diesem Zusammenhang nun mitteilt, sei die bereits früher angekündigte Vereinbarung über 100 Millionen Franken zur längerfristigen finanziellen Stabilisierung des Unternehmens nun abgeschlossen worden.
Die 2009 von Julius Bär abgespaltene GAM kämpft seit Jahren mit den Folgen hausgemachter Probleme. Nachdem 2018 ein prominenter Fondsmanager wegen schwerer Verfehlungen suspendiert worden war, zogen die Anleger massiv Geld aus den Anlagevehikeln ab. Ende September war an einer ausserordentlichen GV bereits der Verwaltungsrat ausgetauscht worden, seit kurzem ist zudem der frühere Risikochef Elmar Zumbühl neuer CEO. Eine Komplett-Übernahme durch die britische Liontrust hingegen scheiterte wegen des Widerstands des jetzigen Ankeraktionärs.