16.10.2024, 09:31 Uhr
Fast 60 Prozent der Schweizer Finanzberater befürchten, das Vermögen der Ehepartner oder Kinder ihrer Kunden nach einer Vermögensübertragung nicht halten zu können. Trotzdem erwarten sie laut einer Umfrage von...
Laut einer Studie von Natixis Global Asset Management sind institutionelle Investoren der Meinung, dass politische und wirtschaftliche Ereignisse weltweit die Volatilität im Jahr 2017 nach oben treiben könnten. Deshalb beabsichtigen sie, ihre Portfolios neu zu strukturieren, wobei sie insbesondere auf aktives Management und alternative Investments setzen.
Natixis hat die Entscheidungsträger von 500 institutionellen Investmentgesellschaften weltweit zu ihren Zukunftseinschätzungen und ihren Plänen für die Asset Allocation im Jahr 2017 sowie darüber hinaus befragt. Sorgen machen sich die Befragten mit Blick auf 2017 vor allem um die Volatilität. Dabei geben 65% geopolitische Ereignisse als mögliche Ursache an, 38% verweisen auf den Ausgang der US-Wahl, und 37% nennen einen potenziellen Richtungswechsel bei der Zinspolitik als denkbaren Auslöser.
"Unerwartete wirtschaftliche und politische Tendenzen weltweit bereiten institutionellen Investoren für das Jahr 2017 die grössten Sorgen", so John Hailer, CEO von Natixis Global Asset Management für Amerika und Asien sowie Head of Global Distribution. "Bei volatilen Märkten setzen institutionelle Investoren auf aktives Management, um so ihre Erträge zu verbessern und das Risiko zu steuern."
Professionelle Anleger bevorzugen aktives Management
Vor allem in Erwartung ausgeprägterer Wertschwankungen geben institutionelle Investoren aktivem Management den Vorzug vor passiven Ansätzen. Gleichzeitig bringen sie auch ihre Besorgnis um mögliche Marktverzerrungen zum Ausdruck, die durch passive Investments ausgelöst werden könnten:
Auf längere Sicht erwarten die institutionellen Investoren, dass sie passive Investments zukünftig in geringerem Masse nutzen werden als ursprünglich angenommen. So geben sie an, dass 67% ihrer Assets zurzeit aktiv verwaltet werden, während es sich bei 33% um Positionen handelt, die auf die Abbildung eines Index abzielen. Parallel dazu rechnen die institutionellen Investoren damit, dass der Anteil passiver Engagements in den nächsten drei Jahren lediglich um einen Prozentpunkt auf 34% ansteigen wird. In einer Umfrage von Natixis aus dem Jahr 2015 waren die Anleger noch davon ausgegangen, dass in den kommenden drei Jahren 43% der Assets passiv gemanagt werden würden.
Als Hauptgrund für den Einsatz passiver Anlagestrategien geben 88% der Befragten den Wunsch nach einer Steuerung der Gebühren an. Allerdings nennen 57% die Existenz sogenannter "heimlicher Index-Fonds" (bei denen die Manager zwar indexähnliche Strategien umsetzen, die der jeweiligen Benchmark sehr stark ähneln, trotzdem aber höhere Gebühren erheben, wie sie bei aktiv gemanagten Strategien üblich sind) als weiteren Grund. Drei Viertel (75%) dieser professionellen Investoren geben ferner an, dass sich Privatanleger der Risiken passiver Investments gar nicht bewusst sind und sich durch deren Einsatz in falscher Sicherheit wiegen lassen.
Tendenz hin zu alternativen Investments prägt Trends bei der Asset Allocation
Die Hälfte (50%) der befragten institutionellen Entscheidungsträger weltweit beabsichtigt, im Jahr 2017 verstärkt auf alternative Anlagestrategien zu setzen. Als Gründe dafür nennen zwei Drittel (67%) Diversifikationsvorteile sowie ein Drittel (31%) die Eindämmung des Risikos. Schwellenländeraktien, Hochzinsanleihen und Finanzwerte seien ebenfalls wichtige Trends.
Darüber hinaus hat die Umfrage folgendes ergeben:
Folgen der US-Präsidentschaftswahl
Die Antworten belegen auch, dass die Zuversicht der institutionellen Investoren durch den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl beeinträchtigt worden ist. Natixis hat die Umfrage in zwei Etappen durchgeführt. So wurden 340 Investoren noch vor der US-Präsidentschaftswahl am 8. November und 160 Anleger unmittelbar danach befragt. Vor der Wahl waren noch zwei Drittel der Befragten optimistisch gewesen, dass ihre jeweiligen Gesellschaften in der Lage sein werden, mit den Risiken im Zusammenhang mit der Investmentperformance fertigzuwerden. Nach der Wahl äusserten sich nur noch 53% der Befragten derart zuversichtlich.
Darüber hinaus haben sich auch die Aussichten für US- und Schwellenländeraktien nach der Wahl deutlich verändert. So geben 43% der vor der Wahl befragten Investoren an, dass sich die Aktienmärkte der Schwellenländer im Jahr 2017 am besten entwickeln werden. Nach der Wahl sind es lediglich 31%, die diese Auffassung teilen. Gleichzeitig erklären 46% der vor der Wahl Befragten, dass die USA von den Aktienmärkten weltweit für die grösste Enttäuschung sorgen werden. Im Nachgang der Wahl sank dieser Anteil auf 31%. Gleichzeitig kletterte der Anteil der Investoren, nach deren Einschätzung sich länger laufende Staatsanleihen an den Anleihenmärkten im Jahr 2017 am enttäuschendsten entwickeln werden, von 63% vor der Wahl auf 76%.