31.10.2024, 09:08 Uhr
Der Facebook-Konzern Meta nutzt seine sprudelnden Werbeeinnahmen für eine teure Wette auf Künstliche Intelligenz und virtuelle Welten. Die Erfolgsaussichten sind nach wie vor unklar - doch Gründer und Chef Mark...
Das Werbegeschäft von Meta läuft weiter auf Hochtouren. Der Umsatz von Facebook&Co. stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um ein Viertel auf 40,1 Milliarden Dollar Gleichzeitig sprang der Gewinn von 4,65 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 14 Milliarden Dollar hoch. Meta will nun erstmals eine Dividende zahlen.
Die überraschende erste Auszahlung von 50 Cent pro Aktie führte zu einem Kurssprung. Meta-Aktien stiegen im nachbörslichen Handel um mehr als 15 Prozent – ein Zugewinn von rund 125 Milliarden Dollar. Mit der Dividende schliesst sich der Mutterkonzern von Facebook anderen Techgrösssen an, so zahlen beispielsweise Microsoft und Apple ebenfalls etwas an ihre Aktionäre zurück. Meta kann sich das locker leisten. Der Konzern sitzt wie andere Silicon-Valley-Unternehmen mit rund 42 Milliarden Dollar auf hohen Bargeldreserven.
Facebook hat jetzt 2,11 Milliarden täglich aktive Nutzer. Und jeden Tag greifen 3,19 Milliarden Nutzer auf mindestens eine App des Konzerns zurück. Zu Meta gehören auch Instagram und WhatsApp. Das Nutzerengagement über alle Meta-Anwendungen hinweg sei «sehr beeindruckend», schrieb Jefferies-Experte Brent Thill. Meta habe «eines der beeindruckendsten Quartale» abgeschlossen, erklärte Evercore-Analyst Mark Mahaney.
Zugleich gibt der Konzern weiterhin viel Geld für die Entwicklung virtueller Welten und der Geräte dafür aus. Der operative Verlust der entsprechenden Sparte Reality Labs stieg auf 4,65 Milliarden Dollar - von 4,3 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz des Bereichs legte derweil von 727 Millionen auf knapp 1,1 Milliarden Dollar zu.
Anleger hatten sich wiederholt besorgt gezeigt, dass Meta zu viel Geld für eine Technologie mit ungewissen Gewinnaussichten ausgebe. Die Zweifel wurden im vergangenen Jahr zeitweise stärker, als sich das Geschäft mit Online-Werbung insgesamt verlangsamte. Gründer und Chef Mark Zuckerberg bekräftigte jetzt abermals, dass Meta sowohl in Künstliche Intelligenz als auch in virtuelle Welten investieren könne. Er hatte den Konzernnamen von Facebook in Meta ändern lassen - in Anlehnung an die virtuelle Welt Metaverse.
Threads, die Meta-Alternative zu Elon Musks Twitter-Nachfolger X, kommt inzwischen auf 130 Millionen monatlich aktive Nutzer. Damit gewann Threads binnen drei Monaten etwa 30 Millionen Nutzer hinzu. Im Dezember hatte Meta den Dienst nach monatelanger Verzögerung in der EU gestartet. Zuckerberg hatte stets gesagt, dass er bei Threads Potenzial für mehr als eine Milliarde Nutzer sehe. Er betonte, dass die App jetzt mehr genutzt werde als beim zunächst kurzfristigen Schub zum Start im vergangenen Sommer.