07.10.2024, 15:22 Uhr
Geht es nach dem deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck, sollen Deutschlands Autobauer den Fokus aufs Autonome Fahren legen. Künftig soll also der Roboter «Guzzi gää» (Gas geben), um Deutschland zum...
Der Ausbruch des Coronavirus hat die Welt im Eiltempo auf den Kopf gestellt. Die Pandemie hat unser tägliches Leben fest im Griff und wir sind permanent mit den Auswirkungen konfrontiert. Doch für besonnene Investoren lohnt sich bereits jetzt der Blick auf die Anlagewelt für die Zeit danach!
Notenbanken und Staaten reagieren auf die beispiellose Krise unkonventionell, effektiv und schnell, um die kurzfristigen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen zu dämpfen. Die zentrale Frage der nachhaltigen und längerfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft bleibt noch offen. Wir gehen davon aus, dass der Staat seine Rolle grundsätzlich neu definiert, insbesondere in Europa. Der Ruf nach einem starken Staat ertönt während der Versuche, die ökonomischen Folgen abzuschirmen, speziell bei der Rettung von Privatunternehmen. Historisch bestehen hohe Zweifel in die Fähigkeiten des Staates, langfristig ein guter Unternehmer zu sein. Generell wird diese Dekade durch einen starken Staat gekennzeichnet sein, der auch vor Eingriffen in Eigentumsrechte nicht zurückschreckt, obwohl diese auch in Einzelfällen durchaus gerechtfertigt sein können.
Eine wesentliche Erkenntnis aus der Pandemie wird die neue Dimension einer Staatsverschuldung rund um den Globus sein. Der Internationale Währungsfonds schätzt, dass die Verschuldungsquote in Relation zum Brutto-Inlandsprodukt in den Industrieländern von 105% auf 122% steigen wird. In den USA wird die Verschuldung um nahezu 20% auf 131% ansteigen, in Deutschland von 60% auf rund 80% und der Schweiz von 39% auf 46%.
Hohe Schuldenstände, gepaart mit niedrigem strukturellem Wachstum und demographischem Wandel, werden insbesondere in den Industrienationen das Niedrigzinsumfeld für Jahrzehnte zementieren. Diese Veränderungen implizieren ein neues Denken in traditionellen Investitionsparadigmen, um mittels Geldanlage langfristig sein Vermögen zu erhalten oder real vermehren zu können. Dividendenorientierte Unternehmen geniessen eine immer grössere Bedeutung in der Vermögensallokation, aber bleiben in dem aktuellen Umfeld nicht von den Auswirkungen staatlicher Eingriffe und der Pandemie verschont.
Um einen erheblichen Ausfall an Dividenden, wie derzeit bei Dividenden-ETFs zu beobachten ist, zu vermeiden, rücken die unternehmensspezifischen Aspekte im Selektionsprozess in den Mittelpunkt. Unser Dividenden-Konzept sieht eine detaillierte Analyse der Unternehmen vor und umfasst auch die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage. Unternehmen mit robusten Bilanzen sind ein Resultat dieses Analyseprozesses, welche in der derzeitigen Liquiditätsnot durch den Nachfrage- und Produktionsausfall einen Schutz vor staatlichen Interventionen bieten können.
In unserem globalen Dividendenfonds befinden sich derzeit über ein Dutzend Unternehmen mit einer Netto-Kassenposition. Des Weiteren wird ein ausgeglichener Ansatz gefahren, bei dem defensive Unternehmen mit schwankungsarmem Cash-Flow mit klein- und mittelgrosskapitalisierten Unternehmen, insbesondere familiengeführten, kombiniert werden. Wir präferieren Unternehmen mit attraktiven Geschäftsmodellen und Wettbewerbsvorteilen, welche sich in der Marktpositionierung und operativen Margenniveau widerspiegeln. In unserem Fonds finden sich Unternehmen wie der Industriegashersteller Linde, der Schweizer Pharmakonzern Roche oder Hidden Champions wie der US-Industriemischkonzern Illinois Tool Works oder das familiengeführte italienische Unternehmen Carel Industries.
Die Volatilität an den Märkten haben wir aktiv genutzt, um in starke Geschäftsmodellen mit erheblichen Bewertungsabschläge zu investieren. Eine Opportunität, die wir genutzt haben, ist Nike. Nike gehört global zu den führenden Sportartikelherstellern mit einer starken Unternehmenskultur und überdurchschnittlichen operativen Margen. Das Unternehmen hat im Zuge des globalen "Lockdowns" einen erheblichen Anteil an Einzelhandelsumsätzen einbüssen müssen, aber wir halten es für unrealistisch, dass in Zukunft Sportartikel nicht nachgefragt werden. Zudem hat das Management bereits mit exzellenten Massnahmen einen grösseren Schaden in China verhindern können, trotz "Lockdowns", und diese Erfahrungen werden konzernweit umgesetzt.
Besonnene und langfristige Investoren sollten sich auf die Zeit nach der Pandemie konzentrieren und die derzeitigen Bewertungsabschläge aktiv nutzen, um in attraktive Geschäftsmodelle mit guter Marktpositionierung, starken Managementteams sowie guten Dividendenaussichten zu investieren.