07.10.2024, 15:22 Uhr
Geht es nach dem deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck, sollen Deutschlands Autobauer den Fokus aufs Autonome Fahren legen. Künftig soll also der Roboter «Guzzi gää» (Gas geben), um Deutschland zum...
Wer im nächsten Jahrzehnt im Technologiebereich von Trends profitieren möchte, kommt um Asien nicht herum. Mit dem MainFirst Megatrends Asia erhalten Anleger unter Berücksichtigung der zehn Prinzipien des UN Global Compact ungefilterten Zugang zu diesem Wachstumsmarkt.
Ein Anleger, der sich heute mit dem Thema ETFs beschäftigt, kommt um den MSCI Welt Index nicht herum. Nicht zuletzt aufgrund seiner grossen Bekanntheit findet dieser Index Einzug in vielen Portfolios, die auf eine breite Streuung abzielen. Doch wie viel Diversifikation bietet der MSCI World wirklich? Mit etwa 1'600 Unternehmen als global verteilte Anlage angepriesen, liegen in etwa 65 Prozent des Gewichts in Amerika, gefolgt von Europa mit etwa 30 Prozent. Der augenscheinlich kleine Rest repliziert asiatische Unternehmen. Die globalen Machtverhältnisse haben sich in den letzten Jahren jedoch deutlich verschoben.
Eine Untersuchung von Global Fortune hat ergeben, dass ganze 203 der 500 umsatzstärksten Unternehmen in Asien ansässig sind. Davon entfallen allein 188 Unternehmen auf China und Japan. In Anbetracht der Innovationsgeschwindigkeit Asiens wäre die Vernachlässigung des Kontinents ein fataler Fehler. In den letzten acht Jahren konnte ein durchschnittliches Unternehmen im MSCI World seine Umsätze um gerade einmal 4 Prozent pro Jahr steigern. Die grossen entwickelten Volkswirtschaften, auf die sich der Index bezieht, allen voran die USA, sollten vor einer Dekade langsameren Wachstums stehen. Stattdessen sehen wir, dass in Ländern wie Südkorea oder China hohe Summen in Forschung und Entwicklung investiert werden, um der westlichen Welt den Führungsanspruch strittig zu machen, mit Erfolg, wie in den letzten Jahren bereits ersichtlich wurde. Wenn man in den nächsten zehn Jahren im Technologiebereich von Trends profitieren möchte, kommt man bei der Vermögensallokation um den Kontinent Asien nicht herum. Dabei ist es nur konsequent, dass wir jüngst den Fonds MainFirst Megatrends Asia mit einem anfänglichen Investmentvolumen von 90 Millionen US-Dollar neu aufgelegt haben, um unseren Anlegern ungefilterten Zugang zu diesem Wachstumsmarkt zu ermöglichen. In Teilen sehen wir hier das Silicon Valley der Zukunft. Gleichzeitig nimmt die Geschwindigkeit, mit der neue Geschäftsmodelle in Asien vorangetrieben und staatlich gefördert werden, weiter zu. So hat China bei den Forschungs- und Entwicklungsausgaben die USA im Jahr 2020 überholt – man erwartet, dass die Volksrepublik im Jahr 2025 hier bereits jährlich etwa 900 Milliarden US-Dollar investieren wird. Die grössten Chancen in Asien konzentrieren sich auf technologische Kernbereiche wie Halbleiter, E-Autos, Künstliche Intelligenz, Roboter, Automation. Die Technologie-Epizentren sind die Länder Südkorea, Japan, China und Taiwan. Die Folge des wirtschaftlichen Aufstiegs und steigenden Wohlstands wird sich zwangsläufig auch auf die Konsumgütermärkte niederschlagen. Während nicht auszuschliessen ist, dass auch europäische Markenkonzerne von der asiatischen Dynamik profitieren, setzt die chinesische Regierung den Fokus nun vermehrt auf die Förderung lokaler Markenhersteller.
Bei der Integration von ESG-Kriterien in ihren Analageprozess hinken asiatische Anleger im interkontinentalen Vergleich deutlich hinterher. Zwar ändert sich der Anlegermarkt in Europa gerade mit rasantem Tempo, jedoch berücksichtigt laut Untersuchungen von Morningstar nur etwa jeder vierte in Europa ansässige Fonds Nachhaltigkeitskriterien im Sinne der Artikel acht und neun der EU-SFDR-Verordnung. Während Fonds mit europäischem Anlagefokus davon profitieren, dass grosse Unternehmen bereits seit Jahren Nachhaltigkeitskennzahlen veröffentlichen und von Analysen der Ratingagenturen erfasst werden, wird dies bei einem in Asien anlegenden Produkt zur echten Herausforderung. Mit unserer neuen Asienstrategie legen wir mit der bedingungslosen Berücksichtigung der zehn Prinzipien des UN Global Compact den Grundstein der anspruchsvollen Nachhaltigkeitsanalyse, die ein Unternehmen vor einer Investmententscheidung durchlaufen muss. Diese Prinzipien umfassen die Themen Menschenrechte, Arbeitsreche, Umwelt und Korruption. So müssen vielversprechende Geschäftsmodelle nach gründlicher ESG-Analyse dabei häufig wieder von der Investmentliste gestrichen werden. So zum Beispiel das Unternehmen Hon Hai Precision, der weltweit grösste Auftragshersteller von Unterhaltungselektronik, Kommunikations- und Computerprodukten. Es ist der grösste Zulieferer von Apple, das Geschäft mit Apple macht 50 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens aus. Im März 2020 wurde in einem Bericht des Australian Strategic Policy Institute (ASPI) veröffentlicht, dass mehrere Unternehmen, darunter Hon Hai Precision Industry, auch unter dem Namen Foxconn bekannt, möglicherweise Zwangsarbeiter aus Xinjiang, China, beschäftigten oder Materialien oder Produkte mit Zwangsarbeitern aus Xinjiang herstellten. Die ASPI behauptet, dass zwischen 2017 und 2019 mindestens 80'000 Uiguren aus Xinjiang in Fabriken im ganzen Land eingesetzt wurden.
Durch gezielte Anlagen in diversen Bereichen der Lieferkette der E-Mobilität sowie im Bereich erneuerbare Energien können wir hingegen einen direkten Beitrag bei der Reduzierung von CO2-Emissionen leisten. Insbesondere Automatisierungsunternehmen aus Japan bieten die Möglichkeit die maschinelle Produktion energieeffizienter zu machen. So zum Beispiel das in Osaka ansässige Spezialunternehmen Keyence, das neben einem hervorragenden wirtschaftlichen Ausblick auch die Sicherheits- und Arbeitsbedingungen in den Fabriken dieser Welt durch den Einsatz von Sensorik auf ein neues Level heben könnte. Grundsätzlich unterzieht sich jedes einzelne Unternehmen, in das wir investieren, einer Nachhaltigkeitsanalyse und wird zusätzlich durch den ESG-Ratingspezialisten Sustainalytics auf Kontroversen untersucht.
Im vierten Quartal 2020 wurde durch staatlichen Eingriff der Börsengang des chinesischen Tech-Finanzunternehmens ANT Group gestoppt. Das Einschreiten der Regulierung sorgt seitdem für Verunsicherung in diversen Sektoren. Vor allem sind jedoch grosse Technologieplattformen betroffen. Die Absichten der chinesischen Regierung scheinen jedoch einem Muster zu folgen. Die Politik strebt unausweichlich nach grösserem Zugriff auf Daten. Zudem sorgt der Versuch des Aufbruchs der grossen Quasi-Monopole für mehr Wettbewerb. Entgegen vieler Befürchtungen können solche Massnahmen mittelfristig durch die Belebung der Konkurrenzsituation zwischen einzelnen Plattformen sogar zu einer volkswirtschaftlichen Wohlstandssteigerung führen. Solange das Ausmass dieser künstlichen Eingriffe noch nicht abschliessend geklärt ist, sind wir bei Investitionen in grosse chinesische Plattformen eher zurückhaltend. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die politische Vehemenz, mit der Investitionsschwerpunkte aktuell unterstützt werden. Insbesondere E-Autos, Lithium-Ionen-Batterien, erneuerbare Energien und eine Verbreiterung des Wohlstands in der Bevölkerung sind Impulse, die langfristige Chancen bieten und andererseits die Gesellschaft dauerhaft prägen.