28.11.2024, 11:12 Uhr
«Wo bereits viel Pessimismus eingepreist ist, dort ist das positive Überraschungspotential entsprechend hoch», schreibt Ivan Domjanic, Kapitalmarktstratege bei M&G Investments. Allerdings gelte auch: «Nicht jede...
Zwischen August 2007 und Januar 2009 war der Primärmarkt für hochverzinsliche Anleihen zum Erliegen gekommen. Die Notverkäufe im letzten Jahr hatten die Risikoprämien in die Höhe getrieben und hochverzinsliche Anleihen zu einer teuren Form der Kapitalbeschaffung gemacht. Seit Anfang des Jahres sind die Spreads wieder deutlich kleiner geworden, und einige Unternehmen haben die bessere Stimmung an den Kreditmärkten genutzt.
Das deutsche Unternehmen Fresenius war im Januar der erste Emittent einer neuen Anleihe mit Fälligkeitsdatum 1015 und einem Coupon von 8,75%. Letzte Woche hat der Papierkonzern Stora Enso und der niederländische Kabelbetreiber UPC bereits bestehende Hochzinsanleihen angezapft. Ebenfalls letzte Woche begab der Spirituosenhersteller Pernod Ricard eine Anleihe, die ungefähr 400 Basispunkte über Staatsanleihen rentiert. Virgin Media emittierte eine Anleihe mit Euro- und Dollartranchen und einem Coupon von 10,25%, um ausstehende besicherte Darlehen zurückzuzahlen.
Das sind gute Nachrichten im High-Yield-Markt, der bis dato illiquide war. Vorsicht bleibt aber angesagt die aktuellen Emittenten sind eher am oberen Ende des Rating-Spektrums angesiedelt (Pernod wird beispielsweise von S&P mit BB+ geratet).