25.09.2024, 14:05 Uhr
Die wirtschaftliche Erholung in der Schweiz verläuft laut den Konjunkturforschern der ETH Zürich (KOF) harziger als erhofft. Der Hauptgrund ist das schwächelnde Deutschland.
Für Unternehmen in der Schweiz hat sich die Geschäftslage zu Beginn des neuen Jahres weiter verschlechtert. Vor allem exportorientierten Firmen bereitet das rauer gewordene Marktumfeld im Ausland Sorgen. Allerdings ist Besserung in Sicht, wie eine Umfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) zeigt.
Der Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft, der die KOF vierteljährlich aus Umfragen bei rund 4500 Firmen berechnet, hat sich im Januar nochmals abgekühlt, wie es in einer Mitteilung dazu heisst. Dabei belaste die schwache Auslandsnachfrage die Exportwirtschaft zusätzlich, auch wegen des erstarkten Frankens.
Die Frankenstärke belaste die Firmen allerdings weniger stark als dies zu Beginn des Jahres 2015 der Fall war. Damals hatte die Aufhebung der Frankenuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Schweizer Währung auf einen Schlag erstarken lassen. Die Firmen seien bezüglich Exportperspektiven sogar zuversichtlicher als noch in der Herbst-Umfrage.
In den einzelnen Wirtschaftsbereichen zeigt der Indikator zur Geschäftslage laut der KOF in unterschiedliche Richtungen. Erneut ungünstig entwickelt er sich im Verarbeitenden Gewerbe. In der Industrie klage mehr als die Hälfte der Unternehmen über eine mangelnde Nachfrage, heisst es.
Auch der Grosshandel, das Gastgewerbe sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister hätten von einem Dämpfer für ihre eher gute Geschäftslage berichtet, schreibt die KOF. Kaum verändert präsentiere sich dagegen die Geschäftslage im Baugewerbe, im Projektierungsbereich sowie im Detailhandel. Und bei den übrigen Dienstleistungen helle sie sich gar leicht auf.
In vielen Branchen sind die Firmen mit Blick in die Zukunft zuversichtlicher geworden. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und bei den übrigen Dienstleistern seien die Erwartungen für die kommenden sechs Monate positiver. Auch der Grosshandel streife seine Skepsis etwas ab. Dagegen würden der Detailhandel sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister vorsichtiger.