«Markt für grössere Finanz-Übernahmen ist ausgetrocknet»
«Wir sind im Wachstumsmodus und solche Ambitionen sind realistisch», sagte Julius Bär CEO Philipp Rickenbacher im Interview. (Bild pd)
«Julius Bär will zur Billionen-Bank werden», titelt das Handelsblatt zum Interview mit CEO Philipp Rickenbacher. Er erläutert seinen Plan A mit organischem Wachstum, auch weil grössere Firmenkäufe im Finanzsektor derzeit fast unmöglich seien.
10.07.2023, 10:37 Uhr
Redaktion: sw
Das Aus der Credit Suisse hat Julius Bär zur zweitgrössten Bank der Schweiz aufsteigen lassen. CEO Philipp Rickenbacher will Kunden der Credit Suisse zu seiner Privatbank locken und so bis 2030 die verwalteten Vermögen auf eine Billion Dollar verdoppeln. «Wir sind im Wachstumsmodus und solche Ambitionen sind realistisch», sagte Rickenbacher im Gespräch mit dem Handelsblatt.
Plan A sei eindeutig organisches Wachstum, durch die Einstellung neuer Berater, aber vor allem auch durch die Ausbildung eigener Mitarbeiter und durch Investitionen in Technologie. «Wir sind in der Vergangenheit auch mit Übernahmen gewachsen und würden das auch wieder tun, aber der Markt für grössere Übernahmen im Finanzsektor ist im Moment weltweit beinahe komplett ausgetrocknet.»
Es dauert länger
Nachdem die Bankkunden der Credit Suisse im März das Vertrauen entzogen und ihre Konten geleert hatten, verzeichnete auch Julius Bär Mittelzuflüsse – allerdings in geringerem Ausmass als vom Markt erwartet.
Die Wahl eines neuen Vermögensverwalters überlegen sich laut Rickenbacher viele reiche Kunden gut. «Sie bringen erst einmal ihr Bargeld in Sicherheit, bis sie dann Wertpapierportfolios und andere längerfristige Anlagen verschieben, werden viele Überlegungen angestellt.» Doch er ist überzeugt: «Langfristig wird es zu einer Neuverteilung von Marktanteilen kommen.»
Nur eine Bank mit Problemen
Die jüngste Bankenkrise sei ein Schockmoment für das ganze Land gewesen. «Kurzfristig wird die Reputation des Finanzplatzes sicher leiden, das lässt sich nicht wegreden», sagte Rickenbacher. Dennoch ist er überzeugt, dass die Schweiz weiterhin die Spitzenposition der globalen Vermögensverwaltung behält – noch vor Singapur, Hongkong und Dubai.
«Die Position der Schweiz war noch nie gottgegeben.» Dahinter stecke eine Reihe von Standortvorteilen, etwa die starke Wirtschaft, der stabile Schweizer Franken und die Expertise von rund 240 Banken. «Von denen hatte nur eine einzige ein grosses Problem.»
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