Lateinamerika holt bei Superreichen auf

Die HNWI's sind in Lateinamerika wesentlich reicher als anderswo, wie aus dem ersten Vermögensreport von Julius Bär für die Region hervorgeht.

30.10.2014, 15:31 Uhr

Redaktion: cw

Lateinamerikanische High Net Worth Individuals (HNWIs) sind mit im Durchschnitt USD 13.5 Millionen um einiges vermögender als HNWIs in anderen Regionen (z.B. in Europa mit USD 3,3 Millionen). Lateinamerika gehört heute zu den Regionen mit den höchsten erwarteten Wachstumsraten bei vermögenden Privatpersonen. Die Anzahl der Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI) wird voraussichtlich bis 2023 um 42% zunehmen, wie dem ersten Julius Baer Industry Report für Lateinamerika zu entnehmen ist.

Die Vermögensverwaltungsbranche mit einem gesamten Volumen von USD 2,66 Billionen ist im Wandel begriffen, was sich in einer Veränderung der Marktteilnehmer widerspiegelt. Mit dem Trend zu lokalen Dienstleistungen, der Steigerung der Transparenz und der neuen Rolle des grenzüberschreitenden Bankgeschäfts beschleunigt sich die Nachfrage nach einem qualitativ hoch stehenden HNWI-Serviceangebot.

Gewandeltes Investitionsverhalten

Der durchschnittliche lateinamerikanische Anleger ist in den letzten Jahrzehnten jünger und anspruchsvoller geworden, was sich in einer steigenden Risikobereitschaft und einem stärker diversifizierten Portfolio zur Erreichung der Anlageziele niederschlägt. Trotzdem machen Bargeld, festverzinsliche und Immobilienanlagen heute noch immer 76% einer durchschnittlichen lateinamerikanischen Asset-Allokation aus. Gleichzeitig sind die lateinamerikanischen Volkswirtschaften heute stärker in die Weltwirtschaft integriert als je zuvor und somit internationalen Konjunkturzyklen und globalen sozialen Trends stärker ausgesetzt.

Da das Gesamtvermögen in der Region weiter wachsen dürfte, werden die erhöhte Exposition gegenüber externen Schocks sowie die besseren Fachkenntnisse der Anleger zu einem neuen Anlageverhalten führen. Die aufstrebende Mittelschicht wird gezwungen sein, über ihre unmittelbaren Konsumbedürfnisse hinaus zu denken und ihre Auffassung von Sparen, Vermögensschutz, Anlagepräferenzen und Asset-Allokation neu zu bewerten sowie u.a. systematische Risiken zu berücksichtigen.

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