Julius Bär schreibt deutlich tieferen Gewinn

Netto flossen der Bank im ersten Halbjahr 7,9 Mrd. Franken zu, vor allem aus Asien, Westeuropa und dem Nahen Osten. (Bild: PD)
Netto flossen der Bank im ersten Halbjahr 7,9 Mrd. Franken zu, vor allem aus Asien, Westeuropa und dem Nahen Osten. (Bild: PD)

Der Gewinn der Bank Julius Bär ging im ersten Halbjahr um 35 Prozent auf 295 Mio. Franken zurück. Dies aufgrund den bereits angekündigten Kredit-Wertberichtigungen und weiteren Belastungen. Dagegen stiegen die Neugeldzuflüsse markant.

22.07.2025, 07:43 Uhr
Banken

Redaktion: awp/hf

Julius Bär hatte bereits im Mai bekanntgegeben, dass die Bank auf ihrem Kreditportfolio weitere Wertberichtigungen von 130 Mio. Franken vornehme. Zusätzlich zu den neuen Wertberichtigungen wurde das Halbjahresergebnis 2025 auch vom Ausstieg aus dem brasilianischen Inlandgeschäft beeinflusst. Dieses belastete den Gewinn mit 99 Mio. Franken.

Der um Sonderfaktoren bereinigte Halbjahresgewinn war im Vorjahresvergleich mit 511 Mio. Franken 11 Prozent höher.

Dollarschwäche belastet

Der Netto-Neugeldzufluss belief sich auf 7,9 Mrd. Franken, nachdem vor Jahresfrist noch einen Zufluss von 3,7 Mrd. Franken resultierte. Dies entspricht einem annualisierten Neugeldwachstum von 3,2 Prozent. Die Zuflüsse stammten vor allem aus Asien, Westeuropa und dem Nahen Osten.

Die verwalteten Vermögen beliefen sich Ende Juni auf 483 Mrd. Franken. Im Vergleich zum Jahresende 2024 sind die Assets under Management allerdings um rund 3 Prozent gesunken. Die Neugeldzuflüsse sowie eine gute Entwicklung an den Aktienmärkten wurden durch die Dollarschwäche und die Entkonsolidierung von Julius Baer Brazil mehr als kompensiert, wie die Bank mitteilt.

Kosteneffizienz verbessert

Bei der Kosteneffizienz konnte sich die Bank verbessern. Das zugrundliegende Kosten-Ertrags-Verhältnis betrug 68,2 Prozent gegenüber einem Wert von 71,0 Prozent im Vorjahreszeitrum. Die Kosteneinsparungsmassnahmen hätten sich erstmals positiv auf die Ergebnisse der Gruppe ausgewirkt, schreibt die Bank.

Mit den Semesterergebnis hat Julius Bär die Erwartungen der Analysten beim Gewinn enttäuscht. Erwartet worden war ein Gewinn im Schnitt von 341 Mio. Franken (AWP-Konsens). Bei den Neugeldzuflüssen und den verwalteten Vermögen wurden die Prognosen allerdings übertroffen.

Aktie schwächelt

Die Aktien notierten im frühen Handel mit plus 0,1 Prozent wenig verändert. Analysten streichen in ersten Stellungnahmen das starke Neugeldwachstum sowie die solide Entwicklung der Kernkapitalquote hervor, verweisen aber gleichzeitig auf den zuletzt starken Lauf der Aktie.

Danach ging's abwärts. Am späteren Morgen notierten die Aktien in nachgebendem Gesamtmarkt 2 Prozent tiefer bei 55,32 Franken (seit Jahresbeginn +5,7 Prozent). Die Kursgewinne der letzten beiden Handelstage gingen damit weitgehend wieder verloren.

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