09.04.2024, 09:34 Uhr
Jamie Dimon leitet mit der JP Morgan die grösste Bank der USA. In einem Aktionärsbrief warnt der Chef vor unterschätzten Rezessionsrisiken und hartnäckiger Inflation. Vor allem auch durch die enorm hohen...
Die grösste US-Bank JPMorgan steigerte ihren Quartalsgewinn um 35 Prozent und die bereinigten Erträge um 21 Prozent. Auch die Citigroup und Wells Fargo übertrafen die Erwartungen der Analysten. Allerdings warnt der JP Morgan Chef vor der möglicherweise «gefährlichsten Lage seit Jahrzehnten».
Die gestiegenen Zinsen und die Übernahme des kollabierten Geldhauses First Republic haben der grössten US-Bank JPMorgan im Sommer überraschend viel Gewinn beschert. Unter dem Strich resultierte ein Quartalsgewinn von fast 13,2 Milliarden US-Dollar und damit 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie JPMorgan in New York mitteilte. Doch Bankchef Jamie Dimon sieht die Welt möglicherweise in der «gefährlichsten Lage seit Jahrzehnten». Der Krieg in der Ukraine und der Überfall der Hamas auf Israel könnten weitreichende wirtschaftliche und geopolitische Folgen haben, sagte er bei der Vorlage der Quartalsbilanz.
Im dritten Quartal lief es für JPMorgan jedenfalls noch glänzend. So steigerte das Geldhaus seine bereinigten Erträge im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 40,7 Milliarden Dollar. Ohne die übernommene Bank First Republic hätte der Anstieg immerhin 15 Prozent betragen. Zum Gewinn des Konzerns steuerte First Republic 1,1 Milliarden Dollar bei. Dass JPMorgan mehr verdiente als von Analysten geschätzt, lag nicht zuletzt an der Risikovorsorge für gefährdete Kredite: Mit 1,4 Milliarden Dollar legte die Bank dafür etwas weniger zurück als ein Jahr zuvor, während Analysten im Schnitt mit gut einer Milliarde mehr gerechnet hatten.
Die US-Grossbank Citigroup hat im dritten Quartal von guten Geschäften im Handel mit Zinsprodukten und Währungen profitiert. Auf der anderen Seite rang die Bank mit einer hohen Vorsorge für Kreditausfälle und gestiegenen Kosten. Unter dem Strich verdiente die Bank mit 3,55 Milliarden Dollar daher gerade mal zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Von Bloomberg befragte Experten hatten im Schnitt allerdings mit einem Gewinneinbruch gerechnet. Dabei stiegen die Erträge der Bank um neun Prozent auf etwas mehr als 20 Milliarden Dollar. Auch hier schnitt das Institut besser ab, als Experten im Schnitt erwartet hatten.
Von höheren Zinsen profitierte auch Wells Fargo und hat mit den jüngsten Zahlen die Analysten-Erwartungen an der Wall Street übertroffen. Der Nettogewinn stieg im vergangenen dritten Quartal auf 5,77 Milliarden US-Dollar verglichen mit 3,59 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Dabei steigerte die Bank ihre Gesamterträge im Quartal auf 20,9 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Konsensschätzung von 20,1 Milliarden US-Dollar.