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Fall Epstein: Nun zahlt auch JP Morgan

Vier Jahre nach dem Tod von Jeffrey Epstein einigt sich JP Morgan grundsätzlich mit den Klägern. (Bild Shutterstock/lixx)
Vier Jahre nach dem Tod von Jeffrey Epstein einigt sich JP Morgan grundsätzlich mit den Klägern. (Bild Shutterstock/lixx)

Nach der Deutschen Bank zahlt auch JP Morgen in einem Vergleich mit Klagen in Zusammenhang mit Jeffrey Epstein. Damit könnte das Institut zumindest eine von zwei Klagen beilegen. Zur Höhe der Vergleichszahlung äusserte sich die Bank nicht.

12.06.2023, 16:04 Uhr

Redaktion: sw

Erst im Mai hatte sich die Deutsche Bank im Prozess um Geschäfte mit dem Epstein zu einer Vergleichszahlung von 75 Millionen Dollar bereit erklärt. Damit will das Geldhaus eine Sammelklage beilegen, in der ihr vorgeworfen wird, von dem Sexhandelsring von Epstein finanziell profitiert zu haben. Der frühere Hedgefonds-Manager war von 2013 bis 2018 Kunde der Deutschen Bank.

Das Unternehmen habe eine «grundsätzliche Einigung» zur Beilegung einer Sammelklage im Zusammenhang mit den Verbrechen von Epstein erzielt, heisst es nun in der Erklärung von JP Morgan. «Die Parteien glauben, dass dieser Vergleich im besten Interesse aller Parteien ist, insbesondere der Überlebenden, die Opfer von Epsteins schrecklichem Missbrauch waren».

Das Bundesgericht in New York muss dem Vergleich noch zustimmen.

Damit könnte das Institut zumindest eine von zwei Klagen im Fall Epstein zeitnah beilegen. Neben dieser Sammelklage von einer Gruppe namentlich nicht genannter Frauen, existiert noch eine Weitere von den Amerikanischen Jungferninseln, auf denen Epstein ein Anwesen hatte.

Die Jungferninseln beschuldigen JP Morgan, Anzeichen des Missbrauchs von Frauen durch Epstein auf dessen Privatinsel Little St. James ignoriert zu haben.

Epstein war von etwa 2000 bis 2013 Kunde von JP Morgan. 2008 hatte er sich schuldig bekannt, eine Minderjährige zur Prostitution gezwungen zu haben. Er erhielt dafür eine 18-monatige Haftstrafe. Nach einer erneuten Festnahme wegen Vorwürfen des Sexhandels nahm er sich im August 2019 in der Untersuchungshaft das Leben.

Bank klagt selber gegen Top-Manager

Ein Bundesrichter hat laut der «Financial Times» entschieden, dass der Fall, der ursprünglich von einer einzelnen Epstein-Anklägerin unter dem Pseudonym Jane Doe eingereicht wurde, auf Hunderte von Frauen ausgeweitet werden kann, die behaupten, ebenfalls von dem Finanzier missbraucht worden zu sein.

Gleichzeitig klagt die US-Grossbank selbst gegen ihren früheren Top-Manager Jes Staley. Damit will JP Morgan Staley für alle Schäden haftbar machen, die im Zusammenhang mit Epstein entstehen könnten.

JP Morgan wirft Staley unter anderem vor, seine Loyalitätspflicht gegenüber der Bank verletzt zu haben. Das Institut fordert auch die gezahlten Gehälter aus den Jahren 2006 bis 2013 zurück. Die Summe könnte sich auf gut 80 Millionen Dollar belaufen, wie aus Berechnungen von Bloomberg hervorgeht.

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