Unternehmensanleihen bleiben attraktive Renditequellen

Obwohl die Erträge von Unternehmensanleihen in Europa 2011 vorwiegend renditegetrieben sein werden und daher moderater ausfallen dürften, gibt es laut Invesco Perpetual Marktsegmente, in denen das Spreadniveau attraktiv ist und Investoren von der Verbesserung der Kreditprofile profitieren können.

07.03.2011, 15:06 Uhr

Redaktion: ah

Verglichen mit minimalen Geldmarktzinsen und einer Rendite von lediglich 0,9% auf kurzlaufende deutsche Staatsanleihen bestechen Investment-Grade-Unternehmensanleihen aus der Eurozone mit einer durchschnittlichen Rendite von 3,8%. Gerade in einer Zeit, in der die gewohnten Zinsquellen versiegt sind, halten die Rentenmarktexperten von Invesco Perpetual Unternehmensanleihen für eine attraktive langfristige Renditequelle.

Weiterhin positives Umfeld
Wie Paul Read, Co-Head of Fixed Interest bei Invesco Perpetual, erklärt, ist das Umfeld für Unternehmensanleihen der Eurozone weiterhin positiv. Die Eurozinsen liegen bei gerade einmal 1%, die Kerninflation bleibt begrenzt, und die fortbestehenden gesamtwirtschaftlichen Kapazitätsreserven dürften die Teuerung auch weiter in Schach halten. Auch aus fundamentaler Perspektive ist die Anlageklasse deutlich besser aufgestellt als noch vor zwei Jahren: Die Unternehmensbilanzen sind insgesamt robust, die Liquidität hoch, die Verschuldung gering und das Management stark.

Hinzu kommt strukturelle Unterstützung. In den vergangenen Jahren hat sich der europäische Anleihemarkt zum zweitgrößten Zinsmarkt der Welt nach den USA entwickelt, wobei inzwischen auch das Hochzinssegment auf einer deutlich breiteren Basis steht. In den letzten zwei Jahren haben sich die europäischen Anleihemärkte dynamisch entwickelt. Die sinkenden Renditen haben den Emittenten günstige Refinanzierungsmöglichkeiten geboten und zu einer rekordhohen Neuemissionstätigkeit geführt. "Bei vielen Unternehmen ersetzen Unternehmensanleihen inzwischen Bankfinanzierungen als Kapitalquelle erster Wahl", so Read.

Deutlich geringere Volatilität bei Unternehmensanleihen
Wie der Investmentexperte von Invesco betont, sollten Investoren Unternehmensanleihen nicht als Sparkontenersatz betrachten, sondern als Vehikel zur Diversifikation eines Anlageportfolios, das ansonsten zu stark auf Aktien, Geldmarktinvestments und Staatsanleihen konzentriert sein könnte. In der Vergangenheit war die Volatilität an den Unternehmensanleihemärkten deutlich geringer als an den Aktienmärkten, und Unternehmensanleihen mit BBB Rating haben gemäss Daten von Merrill Lynch erst in einem Jahr seit Einführung des Euro eine negative Wertentwicklung verzeichnet. Selbst im Jahr 2010, in dem die Staatsanleihen der Eurozone unter Druck gerieten, konnten Unternehmensanleihen trotz beträchtlicher Schwankungen im Jahresverlauf eine positive Performance generieren.

Potenzial für Investoren, die laufende Einnahmen suchen
"Obwohl die Erträge im Jahr 2011 vorwiegend renditegetrieben sein werden und daher moderater ausfallen dürften, gibt es Marktsegmente, in denen das Spreadniveau relativ attraktiv ist und Investoren von der Verbesserung der Kreditprofile profitieren können", sagt Read. "In den nächsten zwölf Monaten ist zwar eine leichte Erhöhung der kurzfristigen Zinsen vom aktuellen Nach-Krisen-Niveau denkbar. Wir wären aber überrascht, wenn diese in den nächsten zwei Jahren deutlich steigen würden. Unserer Meinung nach bietet die Anlageklasse weiter viel Potenzial für Investoren auf der Suche nach laufenden Einnahmen."

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