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Steigendes Interesse an Cash-Investment

15.05.2008, 16:47 Uhr

Jede Krise hat ihre Gewinner. Im Fall der Subprime-Krise scheint die Kreditverknappung den internationalen Vormarsch einer besonderen Kategorie von Cash-Investments anzutreiben, die in den USA seit langem etabliert sind. Marc Doman, Managing Director, Invesco Aim Global Cash Management, nimmt in der jüngsten Ausgabe der Invesco-Publikation Risk & Reward Stellung.

„Durch die Krise, die das Bankensystem zum Schwanken gebracht hat, sind Cash-Anleger unsicher, wo sie ihre Liquidität noch parken können. Zum Teil ist es jedoch die Krise selbst, die eine Lösung für dieses Problem hervorgebracht hat – Geldmarktfonds nach US-Vorbild.” Laut Doman bietet diese Art von Money Market Funds Investoren, die nach einem kurzfristigen Parkplatz für ihre liquiden Mittel suchen, eine attraktive Alternative zum Tagesgeldsatz und überzeugen mit „einem hohen Maß an Sicherheit, Liquidität und dem direkten Zugang zu Geldmarktzinsen.”

Im Zuge der Subprime-Krise dürften sich diese Fonds laut Doman „aufgrund der weltweiten Flucht in sichere Häfen auch auf globaler Ebene etablieren”. In den USA hat ihr Marktvolumen Im Februar diesen Jahres bereits 3,4 Billionen USD erreicht, während es in Europa in den vergangenen acht Jahren von 33 Milliarden USD auf 580 Milliarden USD angewachsen ist. Auch in Asien werden derzeit ähnliche Fonds entwickelt.

Der typische europäische Geldmarktfonds zeichnet sich durch einen variablen Nettoinventarwert sowie eine Duration von bis zu einem oder zwei Jahren aus. Geldmarktfonds nach US-Vorbild hingegen, die vor allem von institutionellen und professionellen Investoren genutzt werden, haben einen stabilen Nettoinventarwert (constant net asset value, CNAV) und eine Duration von bis zu 60 Tagen. Sie verfolgen drei Grundsätze:

1) Sicherheit als oberste Priorität

2) permanente Liquidität

3) Marktrenditen.

Da die Fonds vor allem auf den Schutz des investierten Kapitals gegen Kredit- und Zinsrisiken zielen, investieren sie ausschließlich in Wertpapiere der höchsten Bonität, und ihr Nettoinventarwert je Fondsanteil ist auf eine Einheit festgelegt, z.B. 1 EUR je Anteil für auf Euro lautende Fonds. Im Allgemeinen sollte ihre Rendite in etwa dem aktuellen Tagesgeldzinssatz entsprechen. Ein hoher Kassebestand ermöglicht die tagesgleiche Auszahlung.

Ein dem Motto „zwei sehen mehr als einer“ folgender Investmentansatz sorgt für die konsequente Einhaltung der Sicherheits-, Liquiditäts- und Renditevorgaben: Während das Risikomanagement in den Händen eines Investmentteams liegt, das eigene Bonitätsprüfungen durchführt, ist ein zweites Investmentteam für das Liquiditäts- und Renditemanagement verantwortlich.

Obwohl CNAV-Fonds generell eine den kurzfristigen Zinsen entsprechende Rendite abwerfen sollen, erläutert Doman, dass „die aktuellen Verwerfungen an den Geldmärkten eine quasi beispiellose Situation hervorgebracht haben, in der Fonds dank des Spreads, der sich zwischen 3-Monats-Euribor und EONIA gebildet hat, einen deutlichen Aufschlag gegenüber dem Geldmarktsatz zahlen können“. Da eine Beruhigung des Marktes kurzfristig kaum absehbar ist, rechnet er bis auf weiteres mit einer Fortsetzung dieser Outperformance.

„In einem Umfeld zunehmender Zins-, Ausfall- und Verlustanfälligkeiten”, meint Doman, würden Geldmarktfonds „zu einem wichtigen Bestandteil eines jeden Cash-Portfolios. Institutionellen Investoren bieten sie eine höhere Kreditqualität, eine breitere Diversifikation, ein aktives Management und zumeist höhere Renditen als Bareinlagen bei einer Depotbank.”

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