28.10.2024, 12:16 Uhr
Die spektakuläre Performance der Tech-Mega-Caps hat die Faktorrenditen erheblich beeinflusst. Für systematische Investoren bringt dies sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich, so das Ergebnis einer...
Den Investmentexperten von Invesco Perpetual zufolge hat der Gewinnzyklus der weltweiten Märkte seinen Höhepunkt fast überschritten. Gerade in diesem Umfeld sei kluges Stock-Picking entscheidend.
In ihrer im Dezember 2011 veröffentlichten Monthly Summary analysieren die europäischen Aktienexperten von Invesco Perpetual in Henley, Grossbritannien, die Aussichten für die europäischen Aktienmärkte vor dem Hintergrund des sich verschlechternden Konjunkturausblicks für 2012. Den Investmentexperten zufolge hat der Gewinnzyklus der weltweiten Märkte seinen Höhepunkt fast überschritten. Gerade in diesem Umfeld gilt es, die Unternehmen mit den besten Perspektiven herauszufiltern. Das erfordert geschicktes Stock-Picking.
Die Voraussetzungen für weiteres Gewinnwachstum werden nicht besser, sagt Luke Stellini, European Product Director bei Invesco Perpetual. In der Eurozone wird 2012 weitgehend mit negativen Wachstumsraten gerechnet, in anderen Märkten wird das Wachstum voraussichtlich schwächer ausfallen als zunächst erwartet. Zugleich nähern sich die Unternehmensgewinne gemessen an den Nettogewinnmargen dem oberen Ende ihrer historischen Spanne, und erste Frühindikatoren deuten auf einen Rückgang der Margen vom aktuell hohen Niveau hin. Nach dem Schock des Jahres 2008 haben die Unternehmen nur sehr zurückhaltend rekrutiert und investiert und stattdessen ihre Liquidität gehortet und so viel wie möglich aus ihren Wirtschaftsgütern herausgeholt. Dadurch hat sich ein Grossteil der Umsatzzuwächse direkt unter dem Strich niedergeschlagen, sagt Stellini. Dieses Spiel kann aber nicht endlos so weitergehen. Letztlich werden die Unternehmen Anlagen ersetzen müssen, und jeder Personalausbau selbst der Wechsel von Zeitarbeitskräften zu Vollzeitmitarbeitern wird sich auf die Fähigkeit der Unternehmen auswirken, Umsatz in Gewinn umzuwandeln. In den USA steigen die Arbeitskosten bereits, und die Erfahrung zeigt, dass höhere Arbeitskosten zumeist sinkende Gewinnmargen nach sich ziehen.
Fokus auf defensiven Unternehmen
In den Analystenschätzungen spiegeln sich diese Aussichten jedoch noch nicht wider. Trotz gewisser Abstriche rechnen sie in vielen Fällen weiter mit einer positiven Entwicklung der Gewinnmargen. Aus Anlegersicht könnten die nächsten Monate daher einige unangenehme Überraschungen bereithalten. Mit Hilfe detaillierter Bottom-up-Analysen können Anleger die Unternehmen identifizieren, die am besten aufgestellt sind, um in diesem Umfeld zu bestehen. Der Fokus der Investmentexperten von Invesco Perpetual liegt vor allem auf defensiven Unternehmen mit bewährten Geschäftsmodellen sowie auf zyklischeren Unternehmen, die von strukturellen Verbesserungen zum Beispiel in der Preisbildung und bei den Anlageinvestitionen profitieren könnten. Betrachtet man die von Morgan Stanley veröffentlichten Konsenserwartungen zum Ertragswachstum der europäischen Unternehmen, erscheinen die Grundstoffbranche und der Konsumgütersektor mit einem erwarteten Ertragswachstum von 13% bzw. 12% für die nächsten drei Jahre nennenswert anfälliger für negative Überraschungen als der Gesundheitssektor mit einem Erwartungswert von 3%.