11.12.2024, 10:03 Uhr
General Motors gibt trotz Milliardeninvestitionen beim autonomen Fahren auf. Die Tochter Cruise wird eingestellt und die GM-Aktie geht nach oben.
US-Autobauer Ford rechnet mit überraschend starken Absätzen bei Verbrennermotoren und hebt deshalb seine Gewinnprognosen für das Gesamtjahr an. Gleichzeitig steigen die Verluste bei den E-Autos drastisch an.
Ford teilte mit, dass durch Verbesserungen in den Lieferketten mehr Pick-ups und SUVs als ursprünglich geplant produziert werden könnte. Der Hersteller aus Michigan rechnet 2023 nun mit einem Vorsteuergewinn zwischen elf und zwölf Milliarden Dollar, nachdem er zuvor neun bis elf Milliarden erwartet hatte.
Das Sorgenkind des Konzerns bleibt das Geschäft mit Elektroautos, das unter der jüngsten Rabattschlacht leidet. Der Konzern räumte nun ein, dass es länger dauern werde, die Produktion von Elektrofahrzeugen auf jährlich 600 000 Fahrzeuge zu steigern.
Ford rechnet damit, dass die Elektrosparte in diesem Jahr einen höheren Verlust schreiben wird. Die roten Zahlen sollen sich demnach auf 4,5 Milliarden Dollar belaufen. Bislang war Ford von einem Minus von drei Milliarden Dollar ausgegangen. «Der Preisdruck hat in den letzten 60 Tagen dramatisch zugenommen», erklärte Ford-Chef Jim Farley in der Analystenkonferenz.
Im Kampf um Marktanteile mit dem US-Elektroautobauer Tesla hatte Ford unlängst die Preise für seinen beliebten Elektro-Truck F-150 Lightning erneut und teils kräftig gesenkt. Der Konzern begründete dies mit Grössenvorteilen beim Absatz und gesunkenen Kosten für die Batterien. Ford hofft, dass die Verkäufe dadurch in Schwung kommen. Im Quartal bis Ende Juni war der E-Auto-Absatz um 2,8 Prozent gefallen.
Ford hat im Unterschied zu General Motors kein Enddatum für den Verkauf von Verbrennungsmotoren genannt. Konzernchef Farley hatte das unter anderem mit der fehlenden Ladeinfrastruktur in weiten Teilen Amerikas erklärt.
Ford hatte ursprünglich angekündigt, bis Ende 2026 zwei Millionen Elektroautos im Jahr zu produzieren. Zuletzt wollte Farley jedoch keinen entsprechenden Zeitrahmen mehr nennen. «Wir erwarten, dass der Elektroautomarkt volatil bleiben wird, bis sich die Gewinner und Verlierer herauskristallisiert haben», erklärte der Konzernchef.