03.11.2022, 10:44 Uhr
Goro Takahashi ergänzt als Investment Director das japanische Aktienteam von GAM unter der Leitung von Ernst Glanzmann. Zuvor war er Senior Analyst bei Neuberger Berman
Die Talfahrt auf dem russischen und türkischen Aktienmarkt hat ein Ende. Seit März stiegen die Aktienindizes RTS und ISE 100 um mehr als 25 Prozent. Zum Vergleich: Der MSCI World-Index legte in dieser Zeit lediglich 6 Prozent zu. Die Märkte haben sich stabilisiert, das liegt auch an der beginnenden Deeskalationen der Ukraine-Krise und den türkischen Kommunalwahlen. Die politische Lage in Osteuropa entspannt sich. Auch wenn sich die Aktienkurse von ihrem Tiefpunkt aus deutlich erholt haben, lohnt sich eine Investition in den russischen und türkischen Markt noch immer, sagt Erdinç Benli, Head of Emerging Markets Equities bei Swiss & Global AM.
Anleger in Russland profitieren von tiefer Bewertung und hohen Dividenden
Sowohl ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KVG) von 5 als auch ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 0,7 seien klare Anzeichen für einen unterbewerteten Markt. Auch wenn es viele Anleger nicht mehr hören können: Der russische Markt ist so günstig wie selten in den letzten 15 Jahren, erzählt Benli und fügt an: Dabei zahlen russische Unternehmen im Gegensatz zu früher gute Dividenden durchschnittlich sogar rund fünf Prozent. Und sie weisen weiteres Potenzial auf, denn die Payout-Raten sind sehr niedrig. Schon heute zahlten einige Unternehmen Dividenden von bis zu 10 Prozent aus, so Benli. Dass viele Anleger dem russischen Markt skeptisch gegenüberstehen, liege abgesehen von der politischen Situation vor allem am schwachen BIP, allerdings sei der Grossteil der russischen Unternehmen aufgrund hoher Exportzahlen vom inländischen Konsum unabhängig. Doch auch national agierende Branchen wie der russische Einzelhandel wiesen hohe Wachstumschancen auf.
Lockerung der Geldpolitik beflügelt den türkischen Markt
Trotz der negativen Schlagzeilen und der schwächelnden türkischen Lira zog auch der türkische Aktienmarkt an. Die Rally in der Türkei wurde unter anderem durch den erheblichen Anstieg der Konsumentenstimmung nach den Kommunalwahlen angetrieben, sagt Benli. Des Weiteren habe die türkische Zentralbank mit einer unerwarteten Senkung des Leitzinses zu fallenden Kapitalkosten insbesondere für die Banken geführt. Auch die Lockerung der europäischen Geldpolitik wirke sich positiv auf den türkischen Markt aus. Nicht zuletzt habe sich auch die türkische Lira stabilisiert. Mittelfristig stünden auch Infrastrukturprojekte an wie zu Beispiel der neue Istanbuler Flughafen oder die dritte Bosporus-Brücke. Dies werde das Wirtschaftswachstum unterstützen.
Viele Anleger agieren vorsichtig, verpassen dabei aber Chancen
Auch andere osteuropäische Schwellenländer wie zum Beispiel Rumänien seien für Anleger interessant. Viele Investoren unterschätzen die Möglichkeiten auf dem osteuropäischen Markt, immer mehr Anleger tendieren eher zu anderen Regionen. Dabei sind die europäischen Schwellenländer deutlich günstiger , so Benli. Der Discount im Vergleich zu anderen Emerging Markets liege bei bis zu 50 Prozent. Vor allem die politische Lage in Ländern wie Russland und der Türkei liesse viele Anleger vor einer Investition zurückschrecken, weshalb Aktien meist deutlich unter Wert eingestuft würden.
Fondsdaten (B-Anteile/akkumulierend)
Fondsname Julius Bär Multistock - Eastern Europe Focus Fund
ISIN LU0122455214
Auflegungsdatum 28.02.2001
Fondsdomizil Luxemburg
Rechtliche Struktur SICAV nach Luxemburger Recht / UCITS IV
Anlageverwalter Swiss & Global Asset Management AG
Verwaltungsgesellschat Swiss & Global Asset Management (Luxembourg) S.A.
Basiswährung EUR
Benchmark MSCI EM Europe 10/40 ND
Verwaltungsgebühr 1.40% p.a.