China: Börsencrash eröffnet Chancen

Bild: Matthias Brinker/pixelio
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Nach Ansicht von Michael Lai, Fondsmanager des GAM Star China Equity, bieten sich Anlegern attraktive Einstiegsmöglichkeiten nach dem Einbruch an den chinesischen Börsen - besonders was in Hong Kong gelistete Aktien betrifft.

05.08.2015, 09:14 Uhr

Redaktion: ce

Nach dem Einbruch an den chinesischen Börsen bieten sich Anlegern attraktive Einstiegsmöglichkeiten - besonders was in Hong Kong gelistete Aktien betrifft. Das ist die Ansicht von Michael Lai, Fondsmanager des GAM Star China Equity. "Zwar dominiert der jüngste Börsencrash derzeit die Schlagzeilen, dennoch sollten Investoren zwei Tatsachen nicht vergessen: Erstens, dass China das Reformtempo weiter erhöht, was sich langfristig positiv auswirken wird, und zweitens, dass nicht der gesamte Markt für chinesische Aktien von staatlichen Eingriffen beeinflusst wird", sagt Lai.

Die staatlichen Stabilisierungsmassnahmen der chinesischen Aktienmärkte seien falsch gewesen, meint Lai. "Die Regierung muss jetzt aufhören, die Märkte zu beeinflussen, damit die Marktkräfte die Aktienkurse selbst bestimmen können", so Lai weiter. Politische Eingriffe seien nicht neu und schon immer eine Herausforderung für Anleger im Markt für A-Aktien gewesen. Momentan seien Investoren jedoch besonders verunsichert, in welchem Umfang die Regierung weiterhin intervenieren werde.

Für China insgesamt bleibt Lai weiter optimistisch: "Gerade nach dem Crash dürfen wir das Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind mehr positive Nachrichten aus China gekommen als zu irgendeinem Zeitpunkt in den vergangenen 25 Jahren". Chinas Wirtschaft wachse jährlich zwischen sechs und sieben Prozent, was insbesondere im Vergleich mit anderen Regionen immer noch aussergewöhnlich sei. Die Reformagenda der Regierung setze sich fort und fokussiere sich auf Kapitalmarktreformen, die Liberalisierung der Finanzmärkte und die Stärkung der Binnennachfrage. Diese positiven Nachrichten wurden nach Meinung des Fondsmanagers aufgrund der Ereignisse der letzten Wochen wenig beachtet: "China hat die Angewohnheit, immer zwei Schritte vor und einen zurück zu gehen; die Intervention am A-Aktienmarkt war nun leider ein besonders grosser Schritt zurück."

Der Aktienmarkt in Hong Kong habe ebenfalls unter den Zwangsverkäufen von Anlegern, die auf Kredit investiert hatten, gelitten. Der dortige Markt sei allerdings viel transparenter und nicht von staatlichen Eingriffen betroffen. Daher fokussiert sich Lai derzeit auf diese Titel. "Wir haben so gut wie alle Positionen in A-Aktien abgestossen, und die Schwäche in Hong Kong für Zukäufe genutzt. Der dortige Markt war bereits vor der Korrektur günstig bewertet und ist nun noch günstiger geworden", erklärt Lai.

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