Chancen bei Corporates

Die Risikoprämien auf Unternehmensanleihen sind insgesamt attraktiv, meinen die Anleihen-Manager von Swiss & Global AM. Bei Schwellenländeranleihen schliessen sie kurzfristig Kurseinbussen nicht aus. Lesen Sie den Kommentar von Bernhard Urech, Christof Stegmann und Bogdan Manescu, Portfoliomanager bei Swiss & Global Asset Management.

12.07.2012, 13:20 Uhr

Redaktion: mak

Die Situation in Europa bleibt schwierig. Viele Entwicklungen sind weder neu noch überraschend (komplexe politische Prozesse, breiter Widerstand gegen schmerzhafte Massnahmen, Notwendigkeit langwieriger struktureller Anpassungen) - deren Auftreten, Intensität und die Reaktion der Märkte bleiben aber schwer abschätzbar. Entsprechend bieten periphere und schwächere Länder der Eurozone weiterhin unattraktive festverzinsliche Risiken, dies trotz günstigerer Bewertung (hoher Verzinsung) und starkem Willen der Politik und der EZB zur Krisenbewältigung. Auch Staatsanleihen der Kernländer bleiben in Bezug auf die Ertragserwartungen unattraktiv – mittlerweile sind sämtliche G10-Zinsmärkte teuer bewertet.

Kreditmärkte: zwei Bewertungswelten bei Unternehmensanleihen
Demgegenüber sind die Risikoprämien auf Unternehmensanleihen insgesamt attraktiv. Allerdings ist Vorsicht angebracht: Auf der einen Seite finden sich oft teuer bewertete, solide Industrieunternehmen mit hohen Cash-Beständen, auf der anderen Seite im historischen Vergleich sehr günstige, aber ungeliebte Finanzwerte. Wir empfehlen in beiden Bereichen eine sorgfältige Schuldnerselektion, und bevorzugen günstige, global orientierte Industrietitel, ausgewählte nicht-europäische Finanzwerte oder besicherte Anleihen.

Schwellenländer: von der Eurokrise überschattet
Schwellenländeranleihen in harter Währung haben seit Anfang Jahr eine positive Rendite erzielt. Ihre Bewertung reagiert jedoch empfindlich auf die globalen Konjunkturaussichten und die allgemeine Risikoaversion. Kurzfristige Kursausschläge nach unten bei Schwellenländeranleihen erachten wir als attraktive Kaufopportunität.

Eine schwächelnde Eurozone wird die strukturellen Wachstumstreiber der Schwellenländer nicht stark beeinflussen. Der bessere Wachstumsausblick sowie die im Durchschnitt gesünderen Staatshaushalte und Schuldenstände der Schwellenländer sprechen für ein langfristiges Engagement. Auch die lokalen Anleihenmärkte sind attraktiv, wobei das lokale Zinsniveau mindestens die Inflation kompensieren muss. Selektivität ist jedoch auch hier wichtig. Die durchschnittliche reale Verzinsung nach Abzug der Inflation liegt in ausgewählten Lokalmärkten bei attraktiven 3 - 4 %. Der Erfolg einer EM-Anlagestrategie setzt jedoch die Bereitschaft des Investors voraus, kurzfristig höhere Volatilität in Kauf zu nehmen.

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