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Spielraum nach oben bei EM-Anleihen

Bild: Mary L., Pixelio
Bild: Mary L., Pixelio

Im Februar verzeichneten die Kapitalmärkte nach einem Zeitraum beispielloser Ruhe einen überraschen-den Volatilitätsanstieg. Dies dürfte gemäss den Experten von GAM jedoch nicht das Ende der Rally der lokalen Schwellenmarktanleihen bedeuten.

08.03.2018, 09:20 Uhr

Redaktion: sif

Obwohl der abrupte Kurssturz, den die Märkte Anfang Februar erlebten, das Anlegervertrauen etwas getrübt haben mag, sei es, so die GAM Experten, trotzdem wichtig zu beachten, dass der Abverkauf grösstenteils auf Aktien beschränkt blieb. Während die Aktienmärkte in den USA, Europa und Japan in den ersten sechs Handelstagen des Monats Rückgänge von mindestens 10% verbuchten, bewegte sich die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries in einer relativ engen Spanne von 2.77%–2.85%.

Attraktiv und stabil
Wenngleich sich die Treasury-Rendite als relativ stabil erwiesen hat, ist sie auch sehr niedrig. Ein Anleger müsste schon sehr zuversichtlich sein, dass der Höhepunkt des derzeitigen Zinsanhebungszyklus der US-Notenbank fast erreicht ist, bevor er das Durationsrisiko übernimmt, das mit einem zehnjährigen Wertpapier und einer derartig niedrigen Rendite verbunden ist. Interessanterweise sind lokale Schwellenmarktanleihen unter anderem vor allem deshalb attraktiv gewesen, weil sie im langfristigen Segment eine deutlich höhere Rendite boten als Staatsanleihen von Industrienationen. In den vergangenen zehn oder mehr Jahren betrug die Renditedifferenz im Durchschnitt rund 400 Basispunkte, und auch heute liegt sie nur knapp darunter. Dies bedeutet, dass eine gleichwertige Staatsanleihe mit Investment-Grade-Rating aus dem Schwellenlanduniversum im Vergleich zur mageren Rendite von US-Treasuries und der noch niedrigeren Renditen in Europa eine Rendite von knapp unter 7% bietet.

Des Weiteren bleibt der Ausblick der GAM Experten für Schwellenmarktanleihen in Lokalwährung trotz der starken Performance in den letzten beiden Jahren positiv. Dabei sollte nicht vergessen gehen, dass der aktuelle Zeitraum auf drei sehr schwierige Jahre folgt. Nach Meinung der Experten sei es einfacher, auf Emissionen in Lokal- statt in Hartwährungen zu setzen, da man sich in diesem Zusammenhang keine Sorgen über die Aussicht auf steigende US-Treasury-Renditen zu machen brauche. Tatsächlich ist ein stärkeres US-Wachstum im Allgemeinen für die Schwellenländer vorteilhaft, da dadurch die externe Nachfrage stimuliert wird, die wiederum die lokalen Volkswirtschaften ankurbelt.

Ein günstiges Umfeld
Da die Konjunkturdaten in den USA und Europa robust bleiben, ist der Ausblick für das Weltwirtschaftswachstum äusserst ermutigend. Dies dürfte die auf Lokalwährungen lautenden Schwellenmarktanleihen weiter stützen, sodass diese auf der guten Performance in den letzten beiden Jahren aufbauen können. Die Währungen der Schwellenländer sind angemessen bewertet, und ihre Handelsbilanzen sind solide.

Wenn die Leistungsbilanzsalden positiv sind und sich die Lokalwährungen gegen den USD behaupten können, haben die Experten tatsächlich fast immer eine gute Entwicklung dieser Anlageklasse beobachtet, die 2016 eine Rendite von knapp 10% und im vergangenen Jahr von mehr als 15% erzielt hat.

In Bezug auf die Aussichten für die Schwellenländer bis Ende 2018 und darüber hinaus bleiben die GAM Experten optimistisch. Wenngleich die auf Lokalwährungen lautenden Anleihen nun schon seit zwei Jahren zulegen, sind ihren Erachtens die fundamentalen Voraussetzungen für einen weiteren Anstieg aufgrund der positiven weltweiten Wirtschaftslage und der sich verbes­sernden Wachstumsaussichten für die Schwellenländer günstig.

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