28.10.2024, 08:34 Uhr
Der Asset-Manager GAM hat die Konditionen für die bereits im vergangenen Mai angekündigte Kapitalerhöhung festgelegt. Der Ausgabepreis für die neuen Aktien liegt bei 0,11 Franken, womit sich ein erwarteter...
Das aktuelle Umfeld zeigt sich für die Schwellenmärkte vorteilhaft: Das Wirtschaftswachstum zieht weiter an, und der globalen Inflation wurde durch den voranschreitenden Normalisierungsprozess des Federal Reserve der Schrecken genommen, sagen Enzo Puntillo und Paul McNamara von GAM.
Grund für das gute Wirtschaftswachstum seien unter anderem die Fundamentaldaten der Länder, die sich in den letzten Jahren deutlich gebessert hätten nicht zuletzt auch, da viele Länder ihre Wirtschaft neu ausrichten konnten. "Nach einigen harten Jahren, in denen schrumpfende Leistungsbilanzdefizite und ein rückläufiges Kreditwachstum zu einem geringeren BIP-Wachstum führten, ernten die meisten Volkswirtschaften jetzt die Früchte der ergriffenen Abhilfemassnahmen", erklärt Enzo Puntillo, Manager des GAM Emerging Markets Opportunities Bond Fonds.
Anleger zeigten sich derzeit nach einem mehrjährigen Kapitalabzug aus der Anlageklasse aber noch immer untergewichtet. "Zwar sind die Bewertungen im Vergleich zu den historischen Standards immer noch nicht übermässig hoch und werden den positiven Fundamentaldaten nach wie vor nicht gerecht. Wir erkennen jedoch Anzeichen für eine Veränderung dieser Haltung und rechnen deshalb erneut mit signifikanten Zuflüssen. Einmal in Gang gesetzt, dürfte dieser Prozess eine selbsttragende Dynamik entwickeln, da Zuflüsse die Kurse in die Höhe treiben und damit weitere Zuflüsse anstossen", so Puntillo.
Geringe geldpolitische Auswirkungen
Jüngst rückte die Geldpolitik der Zentralbanken wieder vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Federal Reserve in den USA (Fed), kündigte sowohl im Juni wie auch bei ihrem kürzlichen Auftritt vor dem US-Kongress eine Rückkehr zur Normalität an. Diesbezügliche Auswirkungen für die Schwellenmärkte halten die Experten allerdings für überschaubar: "Obwohl die Zentralbanken beginnen, auf die Notwendigkeit zur Rücknahme der ausserordentlichen geldpolitischen Impulse hinzuweisen, erwarten wir, dass eine Drosselung aufgrund der sehr verhaltenen Inflationsdynamik nur behutsam verlaufen wird", so Paul McNamara, Manager des GAM Local Emerging Bond Fonds. Das Wachstum in China dürfe sich zwar verlangsamen, wenn die Straffungsmassnahmen ihre Wirkung zeigten, doch mit einer destabilisierenden harten Landung rechnen die Schwellenländerexperten nicht.
Spielraum nach oben
Die Allokationen in die Anlageklasse hätten zwar in der ersten Jahreshälfte rasant zugenommen. "Allerdings sind sie nicht übertrieben hoch, selbst wenn man die niedrigen historischen Standards anlegt. Deshalb gibt es immer noch Spielraum nach oben", so McNamara. Risiken für ihren globalen Ausblick sehen die Schwellenländerexperten dabei in einer unerwartet drastischen Verlangsamung in China, einer unkontrollierten Marktreaktion auf die Zentralbankmassnahmen und der Wiederaufnahme protektionistischer Massnahmen in den USA.
"Für unsere Strategie bevorzugen wir Länder, deren wirtschaftliche Fundamentaldaten sich bereits erheblich angepasst haben. Dazu zählen unter anderem Rohstoffexporteure, die weniger von protektionistischen Handelsmassnahmen der US-Regierung betroffen sein dürften, insbesondere weil das Wachstum in China auf kurze Sicht robust bleiben dürfte. Zur Finanzierung unserer Long-Positionen in Schwellenländerwährungen nutzen wir opportunistisch verschiedene Währungen, unter anderem den Euro, das britische Pfund sowie den australischen und den kanadischen Dollar, erklärt Paul McNamara.
Die ungewöhnliche Dauer des zuletzt fast dreijährigen Abschwungs von Schwellenländeranleihen stimmt die Experten positiv, dass der nachfolgende Aufschwung ebenfalls für geraume Zeit andauern dürfte. "Unserer Meinung nach befindet sich die Erholung noch in einem frühen Stadium, weshalb wir mit robusten Renditen rechnen", schliesst Puntillo.