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Paris Fashion Week: Luxusaktien bleiben „en vogue“

Foto: Maren Bessler (pixelio.de)
Foto: Maren Bessler (pixelio.de)

Investoren sollten sich auf starke Markenanbieter mit globaler Präsenz fokussieren, findet Scilla Huang Sun, FondManagerin bei GAM.

25.09.2015, 16:05 Uhr

Redaktion: jog

Die weltweite Nachfrage nach Luxusgütern wird langfristig weiter wachsen. Wichtige Treiber bleiben die wachsende Mittelschicht und somit die steigenden Einkommen breiter Bevölkerungsschichten vor allem in den Emerging Markets. Auf die Abwertung des Renminbi und aktuelle Wirtschaftsdaten aus China haben Luxusaktien zwar negativ reagiert, bleiben aber weiterhin attraktiv. Zu dieser Einschätzung kommt Scilla Huang Sun, Fondsmanagerin des JB Luxury Brands Fund.

Luxusaktien bleiben langfristig interessant
Der Renminbi war fundamental überbewertet, das konnte man beispielsweise in den grossen Preisunterschieden von Luxusgütern in Europa und China sehen. Das hat dazu geführt, dass chinesische Touristen noch mehr Luxusartikel in Europa gekauft haben. Diese Bewertungslücke wird sich jetzt verringern, prognostiziert Scilla Huang Sun. Mit der Abwertung der chinesischen Landeswährung werde nun eine gesunde Korrekturbewegung
in Gang gesetzt. Es ist natürlich möglich, dass noch weitere schlechte Nachrichten aus China kommen wir glauben aber nicht, dass sich die chinesische Währung drastisch abwerten wird. Die Wirtschaft in China wird langsamer wachsen, aber der Konsum weiter an Bedeutung gewinnen. Ein Hard Landing ist nicht unser Basisszenario, so Huang Sun.

Weiterentwickeln, um erfolgreich zu bleiben
Im Modesegment bevorzugt die Fondsmanagerin Marken wie Hermès und Ferragamo. Hermès profitiere mit seinen berühmten Handtaschen und Seidenschals vom starken Markenmanagement und seiner Preissetzungsmacht. Damit besitzt das Unternehmen gute langfristige Wachstumschancen, so Huang Sun. Das italienische Unternehmen Ferragamo sei aufgrund seines Margenpotenzials ebenfalls attraktiv. Die Gruppe profitierte im ersten Halbjahr von den positiven Auswirkungen der Euroschwäche und konnte ihren Gewinn um 15 Prozent steigern. Zu den weiteren Unternehmen, die laut der Expertin von einer positiven Geschäftsdynamik profitieren, gehören Saint Laurent (Submarke von Kering), Céline (LVMH), Fendi (LVMH) und Valentino.

Um aber wettbewerbsfähig zu bleiben und Marktanteile hinzuzugewinnen, müssen Luxusmarken ständig auf die Wünsche ihrer Kunden hören, innovativ sein und sich anpassen. Für den Verkauf von Luxusgütern müssen Emotionen und Begehrlichkeiten geweckt werden. Kreativität trägt entscheidend dazu bei, Konsumenten zu faszinieren und für sich zu gewinnen, sagt Huang Sun. Das Handtaschensegment sei ein gutes Beispiel: Hier dürften sich die Umsätze von grossen Marken wie Louis Vuitton und Gucci weiter verbessern. Ein anderes aktuelles Beispiel sei die Zusammenarbeit von Hèrmes mit Apple bei der kürzlich veröffentlichten Sonderedition der AppleWatch. Für Huang Sun ist die Kooperation ein weiteres Zeichen dafür, dass sich die Modebranche zunehmend gegenüber der digitalen Welt öffnet.

Investoren sollten sich bei einer Anlage in Luxusgüteraktien nicht von der Entwicklung der Devisenmärkte leiten lassen. Wechselkursverschiebungen sind in aller Regel kaum vorhersehbar, sagt Huang Sun. Wir fokussieren uns bei unseren Investments auf Luxusunternehmen, die starke Marken im Portfolio haben und rund um den Globus eigene Shops besitzen: Diese Firmen sind besser diversifiziert und nicht so stark von Währungskursschwankungen und der Konjunkturentwicklung in einzelnen Ländern betroffen, erläutert Huang Sun ihre Anlagestrategie.

Europäische Luxusfirmen profitieren vom starken US-Dollar
Gleichwohl werden ihrer Einschätzung zufolge die Geschäftszahlen der Luxusgüterproduzenten auch für das zweite Semester von den Währungsentwicklungen betroffen sein. Wir rechnen mit soliden Ergebnissen bei europäischen Herstellern, da viele dieser Firmen weiterhin vom schwachen Euro profitieren. US-Hersteller werden dagegen wegen des starken US-Dollars wahrscheinlich eher schwächere Zahlen vorlegen auch, weil weniger Touristen die USA besucht haben. Doch das wird insgesamt nur ein kurzfristiger Effekt sein, so Huang Sun weiter. Bis zum Jahresende wird die Nachfrage nach Luxusgütern weiter zulegen und der Markt im Gesamtjahr um etwa 6 bis 8 Prozent gegenüber 2014 organisch wachsen.

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