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2017 gegen den Strom schwimmen

Bild: kaemte (Pixelio)
Bild: kaemte (Pixelio)

Einige bedeutende Ereignisse in Politik und Wirtschaft haben 2016 die Finanzmärkte beeinflusst, sodass die Anleger mit einer erhöhten Volatilität zurechtkommen mussten. Da auch 2017 weiterhin Unsicherheit bestehen dürfte, haben die Investmentmanager von GAM einzigartige Anlagemöglichkeiten identifiziert, mit denen man gegen den Strom schwimmt.

30.01.2017, 13:08 Uhr

Redaktion: jog

Niall Gallagher, Investment Director für europäische Aktien

Binnenkonjunkturorientierte zyklische Aktien der Eurozone
Zyklische Aktien der Eurozone mit Schwerpunkt auf der Binnenkonjunktur dürften sich im kommenden Jahr gut entwickeln. In der Unruhe rund um die US-Präsidentschaftswahl und aufgrund der dramatischen Schlagzeilen, für die italienische Banken sorgten, scheinen die sehr ordentlichen Daten aus der Eurozone etwas untergegangen zu sein. Da sich alle Welt darin versuchte, die Folgen des Brexit und von Trumps Wahlsieg abzuschätzen und laienhafte politische Prognosen abzugeben, fanden die nach wie vor erfreulichen Konjunkturdaten, die guten Einkaufsmanagerindizes und die positiven Kreditimpulse nur wenig Beachtung. Der Citigroup Economic Surprise Index zeigt an, dass die Konjunkturdaten in der Eurozone immer noch deutlich nach oben überraschen, derweil der Kreditimpuls auf eine nach wie vor positive Entwicklung der Kreditschöpfung hindeutet. Beide Kennzahlen zeigen, dass die europäische Wirtschaft weiter auf einem soliden Wachstumskurs ist, und der Kreditimpuls stimmt uns zuversichtlich, dass dies auch noch wenigstens eine Weile so bleiben wird.


Tim Haywood, Investment Director für festverzinsliche Absolute-Return-Strategien

Nominalanleihen
Inflationsgebundene US-Anleihen meiden. Wenn die Inflation wirklich eine unmittelbare Gefahr darstellt, die über die Basiseffekte hinausgeht, und die Gesamtinflation in den nächsten neun Monaten um mehr als 175 Basispunkte steigt, dann lassen sich mit Short-Positionen in Nominalanleihen attraktivere Erträge erwirtschaften. Doch wenn ein steigender US-Dollar und ein enttäuschendes Wachstum jeden Anstieg der Inflation zunichtemachen, werden Positionen, die auf höhere Breakeven-Inflationsraten ausgerichtet sind, als überzogen wahrgenommen werden.


John Lambert, Investmentmanager für globale Aktien

US-Dollar

Eine der besten Möglichkeiten für eine konträre Position bietet im Jahr 2017 die US-Währung. Seit dem Beginn der Dollar-Hausse im Jahr 2014 sind Positionen in der US-Währung weltweit mit Abstand am beliebtesten gewesen. Doch das US-Haushaltsdefizit steigt bereits an, ein zyklisches Phänomen, das normalerweise nur bei einer Rezession zu beobachten ist. Dieses Mal steigt es vor dem unvermeidlichen Anstieg der Ausgaben für langfristige Ansprüche und zeitgleich mit beispiellosen Verkäufen von US-Treasuries durch ausländische Anleger. Dennoch will Donald Trump, der sich selbst zum "König der Schulden" stilisiert, die Steuern spürbar senken und die Ausgaben erhöhen, wodurch sich das strukturelle Defizit weiter erhöhen wird. Daher muss die Frage erlaubt sein: Wer wird dies finanzieren, und was für ein Zinssatz wird dazu nötig sein? Trotz des weit verbreiteten Optimismus muten die Fundamentaldaten der Währung schwach an; für konträre Anleger natürlich eine interessante Kombination.


Christian Gerlach, Portfoliomanager für Rohstoffe

Rohöl
Der Ölmarkt ist der Rohstoffmarkt, der die höchsten Verluste hinnehmen musste. Öl weist nicht nur einen negativen Carry und ein negatives Momentum auf, sondern ist auch der Rohstoff mit der höchsten Volatilität. Daher scheint der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, um auf etwas Unerwartetes zu spekulieren – und zwar steigende Ölpreise.

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