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Mark Mobius setzt weiterhin auf Emerging Markets

06.07.2007, 17:34 Uhr

Der Schwellenlandpionier von Franklin Templeton, Mark Mobius, warnt zwar vor kurzfristigen Korrekturen, glaubt aber langfristig an ein weiterhin überdurchschnittliches Renditepotenzial von professionell ausgewählten Emerging-Markets-Aktien.

„Value, patience and bottom-up“, dies ist das Credo, das der legendäre Emerging-Markets-Investor Mark Mobius heute an einer Konferenz in Zürich erneut mit Überzeugung vertrat. Bereits seit 30 Jahren sucht er für den Fondsanbieter Franklin Templeton rund um den Globus mit Erfolg nach günstig bewerteten, nach fundamentalen Kriterien ausgewählten Wertpapieren mit langfristig überdurch- schnittlichem Renditepotential. Dies erfordert in den zuweilen höchst dynamischen und volatilen Schwellenländern besonderes Know-how und Fingerspitzengefühl – sowie viel Erfahrung.

Schwellenländer zeichnen sich schon seit längerer Zeit durch überdurchschnittlich hohe Wachstums- raten aus. Nicht einmal in der Asienkrise von 1997/98 sank das durchschnittliche Wirtschaftswachstum der Schwellenländer unter 3%. Inzwischen erreicht es wieder Spitzenwerte und übertraf 2006 mit 8% dasjenige der Industriestaaten um das Zweieinhalbfache. Im laufenden Jahr zeichnet sich nur eine leichte Abkühlung ab. Für 2007 wird mit einem Wachstum von mehr als 7% in den Emerging Markets und von weniger als 3% in den Industriestaaten gerechnet.

Bei einer derart hohen Dynamik sind Störungen weder an der Konjunkturfront, noch an den Aktien- märkten auszuschliessen. Auch der seit Juni 2006 dauernde Bullenmarkt dürfte früher oder später von den Bären vorübergehend gestoppt werden. Auslöser könnte eine globale Verknappung der Liquidität sein. Denn diese war bislang reichlich vorhanden und ein wichtiger Treiber für die Emerging-Markets-Hausse. Auch die Auflösung so genannter Carry Trades, bei denen Anleger Gelder in Tiefzins- währungen aufnehmen, um in Hochzinswährungen anzulegen, könnte in einigen Ländern zu Kurs- korrekturen führen.

Doch eine Korrektur im Ausmass der Asienkrise, die innerhalb eines Jahres mehr als die Hälfte der Börsenkapitalisierung zunichte machte, ist kaum zu erwarten. Denn seither haben Asiens Entwicklungsländer anstehende Reformen vorangetrieben sowie die Kontrollmechanismen ihrer Bank- und Finanzsysteme und die Corporate Governance der Unternehmen verbessert. Dies zieht vermehrt längerfristig ausgerichtete Investoren an, die nicht gleich beim ersten Sturm die Segel streichen.

Stabilisierend wirkt auch der steigende Wohlstand von immer breiteren Bevölkerungsschichten. Dies stärkt die Binnenkonjunktur und macht vor allem grosse Länder wie China, Indien, Russland und Brasilien zunehmend unabhängiger von allfälligen Konjunkturschwächen der Weltwirtschaftslokomotive USA. Vertrauensfördernd wirken ferner die massiv gestiegenen Devisenreserven einiger Schwellen- staaten sowie deren wachsende Kapitalmärkte, die nicht mehr so schnell an ihre Grenzen stossen wie vor 10 Jahren.

Die Aktienmärkte der Emerging Markets sind zurzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KVG) von gut 12 günstiger bewertet als US-Valoren, die ein KGV von knapp 16 aufweisen. Auf diesem Niveau lassen sich mit einem disziplinierten und wertorientierten Aktienauswahlverfahren nach wie vor Unternehmen finden, deren langfristiges Kurspotenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Ausserdem hat die Vergangenheit gezeigt, dass viele scheinbar besorgniserregende Ereignisse zwar kurzfristig Volatilität auslösen, langfristig aber nur wenig Einfluss auf die Wertentwicklung von soliden Unternehmen haben. „Sorgfältig ausgewählte Schwellenlandanlagen bleiben langfristig attraktiv“, lautet denn auch das Fazit von Mark Mobius.

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